mobile Navigation

Album

Pogo

Von: Christian Messikommer

02. August 2016

Messis Welt.

Jede Epoche hat so ihre Verfehlungen, und ich habe noch jede überlebt: Tamagotchi, Rüebli-Jeans, Klick-Klack-Kugeln, Silly Bandz und jetzt also «Pokémon Go». Als meine Frau Gemahlin zum ersten Mal vom Spiel gehört hatte, war sie fassungslos: nicht weil sie vom Konzept begeistert ist und auch nicht von der Umsetzung von Augmented Reality in ein Spiel, sondern von der Blödheit der Menschen. Während die Spieler sich gerne Pogos nennen, nennt sie sie konsequent Poké-Mongos. Auch die Tatsache, dass einer meiner besten Freunde dem Spiel verfallen ist («ich sammle für meinen Sohn»), ändert nichts daran. In meiner fortgeschrittenen Altersmilde bin ich da weniger radikal. Immerhin kommen die Fans der japanischen Hosensackmönsterchen so an die frische Luft. Aber ich kann nicht gutheissen, dass Neugeborene nach diesen Biestern benannt werden. Stellen Sie sich vor, ihr Kind kommt mit einem Gspäändli von der Schule nach Hause: «Das ist Glurak-Taubsi. Sie ist neu in der Klasse.» Probieren Sie da mal, sich das Lachen zu verkneifen.

Christian Messikommer ist Journalist, verheiratet und Vater zweier Töchter.

Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan vom Tagblatt der Stadt Zürich

zurück zu Album

Artikel bewerten

Gefällt mir 3 ·  
5.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare