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Album

Schätze in den Hosentaschen

Von: Rita Angelone

08. September 2020

Die Angelones

Sie kennen es bestimmt: Beim Waschen von Hosen oder Jacken kommt es immer wieder vor, dass der Träger oder die Trägerin etwas in den Taschen vergisst, das während des Waschvorgangs entweder die Wäsche vollfusselt oder zerlöchert oder aber sogar die Waschmaschine beschädigen könnte. Deshalb tut man ja beim Waschen gut daran, die Kleidungsstücke vorher nicht nur nach Farbe, Verschmutzungsgrad, Textilart und Waschtemperatur zu sortieren, sondern auch nach Fremdkörpern aller Art zu durchsuchen.

Waren es einst Hosentaschen- Schätze wie Steine, Stecken oder Schneckenhäuser, die wir vor dem Waschen aus den Hosen und Jackentaschen unserer Buben klauben mussten, suchten wir sie später nur noch nach zerknitterten Papiernastüchern ab. Diese sind – werden sie irrtümlicherweise mitgewaschen – bekanntlich besonders ärgerlich, denn sie geben ihre Fasern so hartnäckig an die gesamte Wäsche ab, dass weder das gezielte Abzupfen von Hand noch das flächendeckende Entfernen mit dem Kleiderroller nützen und nichts anderes übrig bleibt, als alles gleich nochmals zu waschen.

So wie es das Mysterium der verlorenen Socke in der Waschmaschine gibt, so existiert offenbar auch das Phänomen des inkognito in die Wäschetrommel gelangten Papiernastuchs. Egal, wie akribisch wir die Schmutzwäsche jedes Mal untersuchen – die Merkwürdigkeit tritt immer wieder auf. Neuerdings in einer abgewandelten, zeitgemässen Form, und zwar als zerknüllter Mund-Nasen-Schutz, den die Jungs nach dem Busfahren in die erstbeste Hosen- oder Jackentasche stecken, von wo er nicht mehr ans Tageslicht zurückfindet, sondern genau so unerklärlich wie die Nastücher in unserer Waschmaschine landet. Corona hat uns viel Neues beschert. Auch eine neue Form von Hostentaschen-Schätzen.

Blog: www.dieangelones.ch

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