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Album

Schnee, ich hasse dich

Von: Lorena Sauter

14. Februar 2017

Generation 30

Ich hasse Wintersport. Ist mir zu kalt, zu nass, zu ungemütlich, um sieben Stunden täglich auf der Piste zu stehen und den Hügel runterzubrettern. Fällt man hin, ist man nass. Ist man nass, friert man, und was folgt, ist eine saumühsame Grippe. Teufelszeug, diese Ski- und Snowboardfahrerei. Zugegeben; ich kanns auch nicht. Nach gefühlt jedem Meter haut es mich auf den Ranzen. Und ich habe eine Scheissangst, mir was zu brechen, nie mehr gehen zu können, per Helikopter in ein Spital geflogen werden zu müssen und überhaupt, Sie wissen schon; Sport ist Mord.

Ich steh dazu. Und feiere es, nicht aufs supercoole und überteuerte Davos fahren zu müssen, um mit den Szeni-Cracks den Hang runterdonnern (genau, mein Part wäre das Runterkugeln) zu müssen. Als Teenie musste ich das ja. Um dabei zu sein. Um cool zu sein. Natürlich hab ich es auch damals schon gehasst, dazu gestanden bin ich aber um Himmelsgotts willen nicht. Wäre ultrapeinlich gewesen.
Ich bin längst nicht die einzige Wintersport-Verweigererin, die vor einigen Jahren noch tagsüber auf der Piste und abends in einem Schuppen am Saufen war und heute meinen Wintersporthass mit dem Megafon rumposaunt. Rundum verreisen immer mehr Freunde statt in die Berge ins Warme. Und so mach auch ich es jetzt; Mauritius, ich komme! Herrlich, wie entspannt das Ü-30-Leben sein kann.

Lorena Sauter (31) ist Journalistin bei «20 Minuten» und vertritt während der Ferien Rita Angelone.

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