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Album

«Sophies Welt» in der Schule

Von: Rita Angelone

19. September 2017

Es gibt so Momente, in denen ich gern wieder klein wäre und nochmals die Schule besuchen würde. Zum Beispiel dann, wenn ich unseren Kleinen beobachte, wie er für ein Geräusche-Memory, das er im Werken bastelt, nach Reiskörnern, Kichererbsen, Kieselsteinchen oder kleinen Muscheln sucht, die geheimnisvoll tönen, wenn man sie schüttelt. Oder dann, wenn ich den Grossen sehe, wie er in Magazinen nach Anglizismen sucht, die sich in unserer Sprache verankert haben, um daraus eine wild zusammengewürfelte, bunte Collage zu machen. Wie ich solche Aufgabenstellungen liebte, bei denen man der Fantasie freien Lauf lassen und in eine Welt fernab von Rechenoperationen oder Grammatikregeln eintauchen konnte, in der es für einmal kein Richtig oder Falsch gab.

Nichts ist richtig oder falsch – so lautet auch die Devise in den Philosophie-Stunden, die an unserer Schule im Rahmen des Lernclubs angeboten werden. Was für ein tolles Angebot für Kinder! Kinder können nämlich etwas, das wir Erwachsenen verlernt haben: Sie können gedanklich auf einer grünen Wiese bei null anfangen! Sie sind noch nicht von Vorurteilen geprägt und können deshalb frei und voller Neugier an ein Thema herangehen. Und: Kinder können sich Dinge vorstellen, die uns Erwachsenen unmöglich erscheinen.

Hach, wie gern würde ich mitphilosophieren, wenn es um Fragen wie «Können Fisch und Bär Freunde sein?», «Was ist Glück?» oder «Bist du reich?» geht! Erst recht, wenn ich auf der Anmeldung lese, dass die Kinder bei Tee und Guetsli Antworten zu diesen Fragen finden! Nicht nur meinen, sondern allen Kindern wünsche ich, dass ihnen die Fähigkeit zum selbstständigen Denken, zum Hinterfragen und Staunen sowie zum Fantasieren so lange wie möglich erhalten bleibt!

Rita Angelone (49) hat zwei Kinder (11 und 9). www.dieangelones.ch

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