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Tadah!
Von: Rita Angelone
Sie wissen: Ich habe meinen Job, also meinen «richtigen» Job, den ich zum Mutter und Hausfrau sein «auswärts» ausübte, vor fünf Jahren an den Nagel gehängt. Nicht, weil ich der Arbeit überdrüssig wurde. Auch nicht, weil ich in der Berufswelt diskriminiert worden wäre oder den Vereinbarkeitsspagat zwischen Familie und Beruf nicht vorbildlich gemeistert hätte. Nein, ich bin ausgestiegen, weil ich keine Lust mehr hatte, mich ständig erklären zu müssen, wenn ich morgens später zur Arbeit kommen oder abends früher nach Hause gehen wollte und ich somit nicht immer haargenau auf meine Sollstunden kam. Sollstunden – eine Grösse, die ich ohnehin nie begriffen habe. Ich wollte mich gegenüber Arbeitgeber und Team nicht länger in einer Bitt- und Rechtfertigungsstellung fühlen, weil ich phasenweise «anders» arbeiten wollte. Dieser Hauch von Extrawurst, der mir anhaftete, gefiel mir nicht. Fünf Jahre später kann ich stolz verkünden: «Tadah! Ich habe meine Vorstellung von wahrer Vereinbarkeit endlich umsetzen können!» Als frischgebackene Firmeninhaberin arbeite ich teils im Home-Office und teils im «Tadah», einem einzigartigen Co-Working-Space bei uns im Quartier, der sogar über eine Kinderbetreuung verfügt! Endlich kann ich meine Arbeitszeit so planen, wie sie am besten zu unserer Familie passt. Mein perfektes Arbeitsmodell heisst 9 to 3: Ich arbeite sechs Stunden top motiviert und äusserst effizient und habe darum herum genügend Spielraum, um die Jungs morgens in Ruhe aus dem Haus ziehen zu lassen und abends ohne Stress wieder zu empfangen. Von der Kinderbetreuung kann ich leider nicht mehr profitieren. Dafür ist dieser zukunftsweisende Co-Working-Space für mich zu spät gekommen. Ich hoffe aber, dass die «Tadah-Idee» Schule macht und nächsten Elterngenerationen hilft, wahre Vereinbarkeit zu leben und ganz im Sinne von «New Work» Familienleben und Arbeit perfekt zu verbinden. Blog: www.dieangelones.ch
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Leserkommentare
Matthias Baur - Gratulation Rita, dass es dir so und gut gelungen ist. Das wäre natürlich auch ein tolles Modell für Väter...
Im Büro mit festem Arbeitsplatz, selbst bei Teilzeitarbeit, sind reduzierte Anwesenheiten immer noch ein schwieriges Kapitel! Aber ich versuche
mehr anzeigen ... mich einzurichten und bleibe deshalb schon mal ganze Tage auf Homeoffice „online“. So langsam gewöhnen sich Vorgesetzte und Mitarbeiter daran, das man sehr wohl erreichbar sein kann, ohne im Büro zu sitzen...