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Album

Übertrumpelte Demokratie?

Von: Bernhard im Oberdorf

22. November 2016

Wurde  Donald T. gewählt, weil man ihn nicht wählen wollte?
Viele fanden den Protestkandidaten aufgrund seiner Person für nicht wählbar. Wollten Wutwähler aus ihrem Ärger über die Lebenszustände und die neoliberale Globalisierung mit der Stimme für Trump nur ein Zeichen setzen, auf dass sich das Establishment nicht zu sehr bestätigt fühlt? Ein solches Verhalten basierte auf der Annahme, dass «die anderen» Trump nicht wählen würden.
Wenn viele so denken, passiert das Undenkbare: dass gewählt wird, wen man nicht will. Post festum beginnen das Erwachen und das verdutzte Augenreiben. Würde die Wahl wiederholt, das Ergebnis könnte ins Gegenteil kippen.
Bedenklich ist, wie ein Quereinsteiger in die oberste Position gelangt, ohne sich Überprüfungen unterzogen zu haben: Nicht nur Offiziere und Diplomaten müssen sich einem Sicherheitscheck unterziehen; auch in der Wirtschaft haben Führungspersönlichkeiten psychologische Tests zu absolvieren. Aber der Oberkommandierende der grössten Streitkräfte kommt ohne Check in diese Position: Das ist ein Sicherheitsrisiko.
Wenn eine solche Person noch Gemeinsamkeiten sieht mit Putin, graut es vor den möglichen Konsequenzen: Wer zeigt einem Erdogan die Grenzen auf – und einem Assad? Wie steht es in diesem Umfeld mit dem Beistandsvertrag der Nato?
Was droht Europa, das sich mit den Energielieferungen in die Abhängigkeit von Moskau begeben hat und nicht mehr weiss, wie es um den Schutzschirm des bislang wohlwollenden Hegemonen bestellt ist? Es könnte eine Eiszeit in Aussicht stehen.
Ist das ein Sieg der Demokratie, wie einige frohlocken? Jubeln können nur Quereinsteiger ohne politische Erfahrung, die nicht wissen, was Verantwortung ist. Haben wir es nicht eher mit einem Unfall der Demokratie zu tun?

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