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Album

Verlorene Freunde

Von: Clarissa Rohrbach

11. Juli 2017

«Alles hat seine Zeit.» Steht in der Bibel. Nicht, dass ich gläubig wäre. Aber ab und zu sind aus dem Buch ganz nützliche Maximen herauszuholen. Gerade wenn es um diese Sache mit den Freunden geht, die mich gerade beschäftigt. Einige sind immer für einen da, jahraus, jahrein. Andere verschwinden. Was unterscheidet sie? Kann man wirklich von «wahren» und «unwahren» Freunden reden? Manchmal braucht es nicht mal einen Streit. Es kommt schleichend. Die Zeit zusammen ist nicht mehr so toll. Man sieht sich immer seltener. SMS bleiben unbeantwortet. Und schliesslich gibt man es ganz auf. Jahre vergehen, und diese Personen haben keinen Platz mehr im eigenen Leben. Doch man denkt immer wieder an sie. Vermisst sie. Sagt sich: «Ich könnte mich eigentlich mal wieder melden.» Und tut es dann doch nicht. Weil es nicht mehr passt. Die Momente, in denen man die gleichen Interessen und Sorgen teilte, sind vorbei, die Lebenswege zu weit auseinandergeraten. Schliesslich ist man gezwungen, einzusehen, dass das halt nur Lebensabschnitts-Freunde waren. Man muss sie loslassen, auch wenn es einem schwerfällt.

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