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Album

Lydia Müller hatte als Sekretärin 32 Jahre bei Siemens in München gearbeitet. Im März 2011 lernte sie auf einer Kreuzfahrt einen Zürcher kennen. Im Mai 2011 heirateten sie, und sie zog nach Zürich.

Wahlkampf hier und drüben

Von: Lydia Müller

26. Oktober 2015

Hier empfand ich den Wahlkampf als sehr zurückhaltend. In der Zeitung konnte ich zwar Lebens­läufe, Ansichten und Absichten der Politiker lesen, aber auch einfach weiterblättern. Ein paar relativ kleine Anzeigen fand ich eher unauffällig. Unterwegs sprang mir kaum ein Wahlplakat ins Auge.

Wenn hingegen in Deutschland Wahlkampf ist, wird man regelrecht belästigt und eigentlich sogar in Gefahr gebracht. Jeder Baumstamm, jeder Verkehrschildpfosten, jeder Strassenlaternenpfahl ist mit diesen aufdringlich lächelnden Konterfeis der Politiker dekoriert. Manchmal gibt es noch einen markigen Spruch dazu, der aber natürlich nur Absichten kundtut, die später selbstverständlich vom ungeliebten Koalitionspartner verhindert werden. Diese Wahl­plakate soll ich also lesen, den Blick von der Strasse oder vom Vordermann abwenden. Besonders witzige Schilder, wie bei der letzten Wahl, auf denen die deutschen Farben jeweils mit einem nackten Po verziert waren, haben zumindest beim ersten Hingucken Neugier geweckt. Ich empfand das Plakat als Affront gegen den Wähler (von wegen du kannst mich mal). Ich weiss bis heute nicht, welche Partei hier geworben hat.

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