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Weg mit der «Super Mom»

Von: Rita Angelone

11. Dezember 2018

Die Angelones

Fast täglich stosse ich auf den Begriff «Super Mom». Doch was genau bedeutet er? Ich wollte es wissen und habe recherchiert. Leider habe ich keine deutsche Definition gefunden, dafür aber interessante Beschreibungen in Englisch. Das erstaunt nicht, denn woher sonst stammt «Super Mom», wenn nicht aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Unbegrenzt sind nämlich – gemäss Definition – auch die Fähigkeiten einer «Super Mom»: Sie ist eine exemplarische Mutter, die die traditionellen Haushaltspflichten und Erziehungsaufgaben erfüllt, während sie auch einen Vollzeitjob ausübt! Unglaublich, oder? Oder besser gesagt: U-N-M-Ö-G-L-I-C-H!

Dass diese Definition, die erstmals 1974 verwendet worden sein soll, so surreal wirkt, ja, gar wirklichkeitsfremd ist, hat wohl damit zu tun, dass sie vom Begriff des «Super Hero» abgeleitet wurde. Auch diesen Begriff habe ich recherchiert und Folgendes gefunden: Ein «Super Hero» ist eine fiktive Figur, die übermenschliche Fähigkeiten besitzt. Na also, klarer kann man es nicht ausdrücken: «Super Heroes» gibt es nicht, genauso wenig wie übermenschliche Fähigkeiten. Folglich kann es auch keine «Super Moms» geben, und drum gehört der Begriff abgeschafft.

Nur weil es diesen Begriff gibt, zermartern wir Mütter uns den Kopf und fragen uns, ob wir dessen wahnwitzige Definition erfüllen können. Beim Versuch, die Kriterien einer «Super Mom» zu erfüllen, werden wir nur unzufrieden, unsicher und stutenbissig. Der Begriff der «Super Mom» schürt Neid und Missgunst und ruft zum Konkurrenzkampf unter uns Müttern auf. Gäbe es diesen Begriff nicht, wären wir Mütter entspannter – mit einer viel grösseren Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, einander in unserer Verschiedenartigkeit zu respektieren, einander zu unterstützen und, vor allem auch, voneinander zu lernen! So wie der Begriff 1974 eingeführt wurde, so sollten wir ihn 2018 wieder aus der Welt schaffen. 

Rita Angelone (50) hat zwei Kinder (12- und 10-jährig).

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