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Äthiopien, Ethiopia, Zurich, Zürich, Bier

Wir Zürcher

Von: Nicolas Y. Aebi

21. Februar 2017

Zürich hat über 415 000 Einwohner. 130 000 von ihnen sind Ausländer aus 169 Nationen. Wir stellen hier jede Woche Vertreter eines dieser Länder vor. Diese Woche: Die Äthiopier, von denen 194 in Zürich leben.

Nicht «Rastafari», «Ras Teferi Edel» heisst eines seiner vier glutenfreien Biere mit Honignote, die Abate Yimam (rechts) seit 2015 mit Hirse und anderen Zutaten aus Äthiopien unter seinem Label Nubia Craft Beer vertreibt. 1974, kurz nach dem Sturz des letzten abessinischen Kaisers Haile Selassie, floh Abate in die Schweiz und kam im Kinderdorf Trogen unter.

Das Bierbrauen ist seine Passion geworden – dabei behält er auch die weibliche Kundschaft im Blick. «Beim Brauen meiner Biere habe ich auch an die Geschmäcker der Frauen gedacht, die bekanntlich nicht so auf Bitterstoffe stehen. Ich braue innovativ und kreativ», sagt der Mann, der sich in München zum Braumeister ausbilden liess. «In meiner alten Heimat Äthiopien braut jede Hausfrau ihr eigenes Bier.»

Raumpfleger Bereket Gebregzei (links) mit seinem markanten Chaplin-Schnauz lebt seit 20 Jahren in Zürich. Er kam als Flüchtling hierher, nachdem er zuvor als Lehrer gearbeitet hatte. Aber wegen ethnischer Säuberungen der damaligen Rebellen wurde er zusammen mit 170 Leuten verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Nach der Haft gelang es ihm, über Italien in die Schweiz zu gelangen. Als freiwilliger Mitarbeiter leistet er als Sekretär Dienstarbeiten für die äthiopisch-orthodoxe Kirche. Die Gemeinde, die sich im Gemeinschaftszentrum in der Grünau jedes zweite Wochenende trifft, ist gross und zählt bis zu hundertfünfzig Mitglieder. «Hier treffen wir Äthiopier uns und zelebrieren unsere Gottesdienste», sagt Bereket. Vor kurzem wurde das Restaurant Moringa Teff ebenfalls in der Grünau an der Bändlistrasse eröffnet, das äthiopische und eritreische Spezialitäten anbietet. Auf der Speisekarte ist folgender Spruch zu lesen: «Die Ent­deckung einer neuen Speise fördert das Glück der Menschheit mehr als die Entdeckung eines neuen Sterns.»

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