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Album

Wir Zürcher

Von: Nicolas Y. Aebi

17. Januar 2017

Zürich hat 410 000 Einwohner. 130 000 von ihnen sind Ausländer aus 169 Nationen. Wir stellen hier jede Woche Vertreter eines dieser Länder vor. Diese Woche: Die Haitianer, von denen 29 in Zürich leben.

«Ich bin seit knapp einem Jahr hier», erzählt Jasmine Augustin (links), die in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince aufgewachsen ist. «Ich wurde beim Erdbeben im Januar 2010 heftig getroffen und verschüttet, doch mit viel Glück konnte ich überleben. Eine lange Narbe am Rücken erinnert mich jeden Tag daran. Das ist aber natürlich gar nichts im Vergleich zum Verlust von mehreren Familienangehörigen und Freunden, die es nicht geschafft haben zu überleben. Ich habe dann einen deutschen Mann kennen gelernt, der in Haiti beim Aufbau half. Er lebt in der Schweiz – und wir haben geheiratet.»

Paulaine Peterhans (rechts) lebt bereits seit sechzehn Jahren in der Schweiz. Ihren ersten Schweizer Mann hatte sie über eine Agentur kennen gelernt, die heiratswillige Männer an karibische Frauen vermittelt. «Mein jetziger und schon langjähriger Ehemann ist mein Held», sagt Peterhans. «Er ist ein karibischer Mann im Körper eines starken, weissen Burschen. Das sagt er von sich selber.»

Sie beginnt, von ihrer Heimat zu erzählen: «Voodoo gilt im mausarmen Haiti als eine Staatsreligion. Überall in Haiti wird Voodoo praktiziert. Nicht wenige Einheimische denken, Gott sei deswegen zornig auf uns Haitianer und lasse deshalb die Erde immer wieder beben. Ich selber bin katholisch. Das betrifft mich also nicht», meint Paulaine.

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