«Ich hatte meine ‹15 Minutes of Fame› im peruanischen TV letzten Dezember, als ich bei der Fifa am Zürichberg ein Interview gab», erzählt Juan Begglo (links). «Wir, rund 20 Schweiz-Peruaner, protestierten gegen die WM-Sperre 

des peruanischen Fussballspielers Paulo Guerrero, der nach einem Spiel gegen die Argentinier positiv auf Kokain getestet worden war. Da Guerrero erkältet war, soll er einen an sich harmlosen Coca-Tee getrunken haben, wie es später hiess. Die Sperre wurde nun tatsächlich aufgehoben, und Guerrero darf mit der Mannschaft nach Russland an die Fussball-Weltmeisterschaft», erzählt Juan. «Geboren wurde ich in Peru. Mein Vater hatte auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet und dann eine Schweizerin kennen gelernt, die jetzt mittlerweile seine Ex ist. Wir sind in die Schweiz gezogen, als ich 14 Jahre alt war. Mein Bruder kehrte allerdings wieder nach Peru zurück. Nach der Sek machte ich eine Lehre als Siebdrucker. Seit zehn Jahren arbeite ich nun bei der gleichen Firma als Kunststofftechnologe. In meiner Freizeit tanze ich seit 2003 in der Tanzkompanie América Baila lateinamerikanische Folklore. Der Volkstanz lässt für mich meine Heimat innerlich aufleben.»

Auch William Siegrist ist Tänzer bei América Baila. Mit drei Jahren kam er aus der peruanischen Hauptstadt Lima in die Schweiz. «Mein Vater war Monteur bei der ABB in Lima und hat so meine Mutter kennen gelernt», erzählt er. «Ich bin dann im tiefsten Aargau aufgewachsen und kam vor etwa zehn Jahren nach Zürich. Hier schloss ich an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften mein Studium als Wirtschaftsinformatiker ab. Das Tanzen ist meine Leidenschaft, ob Valicha, ein peruanischer Volkstanz, der Festeyo, ein afro-peruanischer Tanz, oder Selva aus dem Amazonas. Zu sehen sind wir immer wieder an Festivals wie zum Beispiel dem Caliente oder am Zürich tanzt.»