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Album

Zeit- und Geldfresser

Von: Rita Angelone

14. Januar 2020

Die Angelones

Als Ü50-Mutter zweier Digital Natives stehe ich ständig unter Druck, den digitalen Anschluss nicht zu verpassen. Nachdem ich erst seit Kurzem QR-Codes einlese, twinte und Videocalls über Facebook mache, wollte ich nun beweisen, dass ich von der Digitalen Immigrantin zur Early Adopterin wurde. Also eine, die die neuesten technischen Errungenschaften nutzt.

Ein Grossverteiler in unserem Quartier hat nämlich Self-Scanning eingeführt. Um nicht schon bald wie der Esel vor dem Berg zu stehen, wollte ich diese neue Technik sofort testen: Ich habe den Einkauf mit dem Handy eingescannt, so dass dieser an der Kasse für die Bezahlung schon erfasst ist. Self-Scanning ist für das schnelle Einkaufen, um den Einkauf im Handumdrehen erledigen zu können und um Zeit zu gewinnen. Zu dumm, dass diese neue technische Errungenschaft in der Filiale nicht funktioniert. Weil sich diese im Untergeschoss eines Mobilnetz-Funklochs befindet und an der Kasse der Abgleich zwischen meinem Handy und dem Kassenterminal nicht klappte.

So wanderte mein Einkauf aus dem Wagen wieder aufs Kassenband, von wo er nach dem zweiten Scan-Prozess durch die Kassierin dann wieder in den Taschen landete. Auf die schiefen Blicke der Kunden gehe ich jetzt nicht ein ...

Ich wollte dem Self-Scanning mit dem Handy eine Chance geben. Aber so macht es für keine Partei Sinn. Schliesslich wurde Self-Scanning von den Grossverteilern in erster Linie erfunden, um selber auf die Schnelle Kasse zu machen: Der Kunde macht die ganze Arbeit. Wenn dieser Prozess, der zudem auf Dauer viele Arbeitsplätze kosten wird, nicht einmal funktioniert, dann lassen wir es besser. Bei einem solchen Leerlauf mache ich nicht mit. Zeit ist für Grossverteiler Geld. Nicht zuletzt ist das auch meine Zeit und mein Geld, die vergeudet werden.

Blog: www.dieangelones.ch

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