Gegessen
Ernüchterung beim Pasta essen
Von: Ginger Hebel
Wir waren nostalgisch gestimmt und statteten der Commihalle beim Central einen Besuch ab. Früher, in meinen Teenagerjahren, war sie eine bewährte Adresse für Spaghettiplausch. Man besuchte sie vor dem Kino, nach dem Kino und dann, wenn man hungrig war. Damals ging es uns ums Essen und nicht ums Ambiente und erst recht nicht um kulinarische Höhenflüge – wir wollten uns den Bauch vollschlagen mit feiner Pasta.
Letztes Wochenende bestellten wir Piccata alla milanese mit Tomatenspaghetti und Nudeln mit Kalbsgeschnetzeltem an leichter Cognac-Rahm-Sauce. Das Essen kam prompt, doch nach dem ersten Bissen folgte die Ernüchterung. Die Tomatenspaghetti schmeckten fad, kein Pfiff und kein Pep, und die Kalbfleischstücke, als hätte man sie aus dem Wasser gezogen. Ich würzte kräftig nach, aber es rettete das Gericht nicht. Wir liessen die Teller halb voll zurückgehen. Auf die Frage des Kellners, ob es geschmeckt hat, antworten wir ehrlich, doch man fragt nicht nach, was denn nicht gut war; getreu dem Motto: auf Nimmerwiedersehen. Und als wir dann gehen, stehen fünf Angestellte Spalier, doch keiner verabschiedet uns. Mamma mia, die Commihalle ist nicht mehr, was sie mal war. Oder sind wir einfach nur erwachsen geworden?
Vorspeise: 1x Haussalat
Hauptgang: Piccata alla milanese e Spaghetti al pomodoro; Tagliatelle alla castellana (Nudeln mit Kalbsgeschnetzeltem und Steinpilzen an leichter Cognac-Rahm-Sauce).
Getränke: 1 Mineral, 4 dl Selezione Commercio
Rechnung: 103.20 Franken (2 Personen)
Commihalle Stampfenbachstrasse 8
044 250 59 60
www.commercio.ch/commihalle/
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