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Getrunken

Kleine und grosse Tragödien

Von: Isabella Seemann

10. Oktober 2017

Die California-blond getönten Haare der Goldküstendamen und die Luxusuhren der Herren leuchten in der Herbstsonne. Auch wir wollen die letzten warmen Strahlen erhaschen und setzen uns dazu auf die Terrasse der Goethe Bar mit Blick über Sechseläutenplatz und Stadelhofen. Hier lässt sich das Grossstadttreiben noch besser beobachten als drinnen in der cool gestylten Bar. Wir wählen aus der mehrseitigen Karte zwei Sparkling Drinks: «Hugo» sowie der nach unserem Lieblingsdichter und -trinker benannte «Ernest Hemingway» mit Rum, Cointreau, Cherry-Liqueur, Grapefruitjuice und Prosecco. Die Drinks sind schlicht perfekt. Nicht zu süss, nicht zu wässrig. Riesenpfützen bildet auf dem Tisch hingegen das Kondenswasser der eisgekühlten Gläser. Mit Untersetzern wird gegeizt. Ebenso mit Aufmerksamkeit. Vier Kellner bitten wir um die Rechnung, bis sie nach 20 Minuten endlich kommt. Aber angesichts des bevorstehenden Dramas in der Oper «Eugen Onegin» nimmt sich dieses hier vergleichsweise harmlos aus.

Getrunken: 1 Hugo, 1 Hemingway

Geräuschpegel: Angenehm diskret bis lebhaft

Publikum: Opern- und Kinofans, Goldküstenbewohner, Passanten

Bedienung: Professionell, teils überfordert

Rechnung: 31 Franken

Goethe Bar
Sechseläutenplatz 10
8001 Zürich
Tel. 044 222 20 30
Offen: Mo–Do 7–24 Uhr, Fr 7–2 Uhr, Sa 9–2 Uhr, So 9–24 Uhr

www.brasserie-schiller.ch/bar/

 

 

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