Getrunken
Wenn der Bar die Weingläser ausgehen
Von: Stine Wetzel
Getrunken in der Urban-Surf-Bar
Eigentlich war ich skeptisch. Ich habe eine Surf-Lifestyle-Aversion, weil mir das fernab von jedem Meer zu aufgesetzt ist. Mit der Stadtwelle zwischen Bogen F und Frau Gerolds Garten konnte ich aber meinen Frieden schliessen. Hier kann man mit dem Feierabendgetränk auf einer Tribüne sitzen, den Anfängern dabei zuschauen, wie sie mit jedem Versuch auf der Welle immer weicher in den Knien werden und sich ihr Krampfgesicht entspannt, über dem Becken das WM-Spiel verfolgen, im Hintergrund rauschen die Züge vorbei – toll!
Nur sind wir nicht die Einzigen, die das finden. Es kann beim Urban Surf schon mal so voll werden, dass der Bar die Weingläser ausgehen und man den Chardonnay eben im Bierplastikbecher, jedoch mit Entschuldigung bekommt. Das Angebot an der Bar ist nichts Verrücktes, aber solide. Dafür bekommt die Küche für ihre Süsskartoffelfritten in der Papiertüte Pluspunkte. Fehlt eigentlich nur eine Kokosnuss und ein Strohhalm. Das wäre dann aber wirklich zu aufgesetzt.
Getrunken: 2 × 1 dl Vin de Mi-Nuit Chardonnay, 1 Heylife Coconut Water
Geräuschpegel: Eventtypisch laut, aber gesprächstauglich
Publikum: Alles zwischen Primetower-Leuten und Surfern mit Fernweh
Bedienung: Effizient und freundlich
Rechnung: 21 Franken
Urban Surf
Geroldstrasse 5, 8005 Zürich
Di 15 bis 23 Uhr, Mi bis Do 11.30 bis 23 Uhr, Fr 11.30 bis 24 Uhr, Sa 8.30 bis 24 Uhr, So 8.30 bis 22 Uhr
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