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Gut zu wissen

Eine Schweizer Erfindung, mit der man energiesparend kochen und backen konnte: Wunderpfanne von Epos. Bild: Annette Zimmermann

Allzweckpfanne mit Loch

Von: Sacha Beuth

11. Februar 2020

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leserin Annette Zimmermann (69) an die Wunderpfanne.

«In unserem alten Haus im Kreis 6 wird seit jeher mit Gas gekocht. Von meiner Mutter und Grossmutter habe ich zwei sogenannte Wunderpfannen geerbt, die ich auch heute noch ab und zu benutze (erst kürzlich habe ich damit einen Hörnliauflauf gemacht). Es handelt sich dabei um ein Schweizer Patent, das von der Firma Epos aus Aluminium hergestellt wurde. Die Wunderpfanne besteht eigentlich aus einem dreiteiligen Set aus Untersatz, Pfanne und Deckel. Der Stahlblech-Untersatz dient als Wärmeverteiler und kommt direkt auf den Herd zu liegen. Auf den Untersatz kommt die eigentliche Pfanne (Aluminium). Beide haben jeweils ein Loch in der Mitte. Auf die Pfanne wiederum kommt ein Deckel. Der ist oben zu, hat aber wie die Pfanne seitlich am Rand Ventilationslöcher. Durch Drehen des Deckels kann man diese öffnen oder schliessen; dadurch kann man Ober- und Unterhitze stufenlos regulieren. Mit dieser Wunderpfanne ist es möglich, nicht nur zu kochen, sondern auch zu backen. Noch heute erinnere ich mich an die leckeren Kuchen, Gratins und vor allem den süssen Reis-Apfel-Auflauf, die meine Grossmutter damit zubereitete.

Eigentlich wäre die Wunderpfanne auch oder gerade heutzutage in vielen Haushalten eine gute Sache, denn damit lässt sich beim Kochen und Backen enorm Energie sparen. Voraussetzung ist natürlich, dass man einen Gasherd hat.»

Die Firma Epos Aluminium 1869 gibt es offenbar nicht mehr. Jedenfalls führten entsprechende Internet-Recherchen ins Leere. «Tagblatt»-Leserin Annette Zimmermann fand jedoch heraus, dass die schwedische Firma Omnia eine ganz ähnliche Pfanne, die auf dem gleichen Prinzip beruht, für Camping Gasherde verkauft.

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Annette Zimmermann für ihren Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie (bitte E-Mail senden an: gewinn@tagblattzuerich.ch, Stichwort: Nostalgie).

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