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Gut zu wissen

Lässt noch heute die Herzen von Velofahrern höherschlagen: Während der Ölkrise 1973 gehörten selbst die Autobahnen ihnen. Bild: PD

Als das Velo zum Politikum wurde

Von: Jan Strobel

12. Januar 2016

Velos wurden in den 70er-Jahren ein Faktor in der städtischen Verkehrspolitik.

An der Diskussion um die Velostadt Zürich entzünden sich in regelmässigen Abständen die Emotionen der sonst doch eher nüchternen Zürcher. Und wie immer, wenn es um Verkehr geht, ist es eine von Ideologien durchtränkte Angelegenheit, die schnell in Gehässigkeiten ausartet.

Die politische Debatte um den Veloverkehr ist im Grunde ein typisches Kind der 70er-Jahre. 1973 führte die Ölkrise auch der Schweiz ihre Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen schockartig vor Augen. Und auch der Umweltaspekt tauchte langsam in der Verkehrsdiskussion auf. Im September 1970 warnten Fachleute vor den Auswirkungen von bleihaltigem Benzin auf die Lufthygiene. Allein in der Stadt Zürich hatte sich der Bleigehalt in der Luft zwischen 1963 und 1970   um 41 Prozent erhöht. Zukunftsperspektiven sahen die Fachleute damals unter anderem im Ausbau von Velowegen. Auch im Zürcher Gemeinderat fanden sich besonders bei den Sozialdemokraten und im Landesring der Unabhängigen (LdU) Kämpfer für die Förderung des Veloverkehrs. Tatsächlich erreichten sie 1975 die Einrichtung einer ersten signalisierten Veloroute vom Katzensee nach Oerlikon. 1977 folgte eine zweite Route die Sihl entlang nach Adliswil. In den Folgejahren kamen sukzessive weitere Abschnitte dazu. Das Velo schien seinen Platz im städtischen Verkehr erobert zu haben, umso mehr, nachdem das Stadtzürcher Stimmvolk 1984 die Veloweg­initiative mit 76 Prozent angenommen hatte. Angestrebt wurde damals ein Velowegnetz von 200 Kilometern. Heute, in Zeiten des Masterplan Velo, stehen den Zürchern 340 Kilometer Fahrradrouten zur Verfügung.

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