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Gut zu wissen

1958 nahm das erste China-Restaurant in Zürich seinen Betrieb auf. Bild: PD

Als die Zürcher die Stäbli entdeckten

Von: Jan Strobel

27. Februar 2013

In den 50ern eröffneten in Zürich die ersten chinesischen Restaurants.

In den 50er Jahren erlebte die Zürcher Gastrolandschaft einen Umbruch. Immer mehr drängte die internationale Küche an die Limmat. Den ersten Schritt in Richtung Exotik machten die Italiener. 1955 eröffnete die erste Pizzeria Zürichs, das legendäre Napoli an der Sandstrasse in Wiedikon, das noch heute durch seine Opulenz wie ein Privatmuseum wirkt.

So richtig fremdländisch wurde es dann aber 1958. Am 1. Oktober nahm mit dem Hongkong an der Seefeldstrasse 60 das erste China-Restaurant seinen Betrieb auf. Bereits ein Jahr später zogen die Wirte vom Gelben Schnabel in der Zinnengasse im Niederdorf nach. Hörnli und Ghackets oder Züri Gschnätzlets mussten sich nun also plötzlich mit Wantan-Suppen oder Chop Suey messen, was naturgemäss nicht jedem Zürcher gefiel.

Besonders die Chinesen kämpften zu Beginn mit dem Misstrauen gewisser Einheimischer, die zu wissen glaubten, was da in den asiatischen Kochtöpfen vor sich hin schmorte - nämlich die Hunde und Katzen aus dem Quartier. Als der Gelbe Schnabel 1972 schliessen musste, kam es tatsächlich zu einer Untersuchung, die jedoch nichts aufdeckte ausser Nudeln, Hühnerfleisch und die abgelaufene Aufenthaltsbewilligung des chinesischen Kochs.

Aber auch die Schweizer Küche wandelte sich in diesen Jahren. Im Restaurant Dupont am Hauptbahnhof wurde 1958 der erste Mikrowellenherd installiert. Im selben Jahr entstand am Eingang zum Niederdorf, vor dem Restaurant Gans, der erste Wurstgrill der Stadt. Damit begann mit einem leisen Bruzeln auf dem Grillrost der Fast Food die Gastroszene aufzurollen. 1979 feierte McDonalds an der Bahnhofstrasse Eröffnung.

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