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Gut zu wissen

Eleanor Roosevelt fachsimpelt am 16. April 1948 im Sihlwald mit Stadtforstmeister Paul Gugelmann. Bild: PD

Die First Lady und der Stadtforstmeister

Von: Isabella Seemann

22. Februar 2013

Eleanor Roosevelt: Die ehemalige First Lady der USA machte 1948 einen Abstecher in den Sihlwald.

Für viele blieb sie zeitlebens «The First Lady» der USA. Die Witwe des grossen Kriegspräsidenten Franklin D. Roosevelt behielt im öffentlichen Leben eine herausragende Stellung und engagierte sich weltweit für Menschenrechte.

Im April 1948, nach anstrengenden Terminen in London, entschied sie sich, quasi inkognito ein paar Tage in Zürich zu entspannen, zumal ihr ein befreundeter Forstingenieur ans Herz gelegt hatte, den Sihlwald mit seinen famosen Buchen anzuschauen.

Eleanor Roosevelts Besuch konnte dann doch nicht geheim gehalten werden. Als die Swissair-Maschine am Donnerstag, 15. April 1948, kurz nach 16 Uhr auf dem Flughafen Dübendorf landete, standen Hunderte von Zürchern Spalier, winkten und überreichten Blumensträusse. Tags darauf brach sie vom Hotel Dolder zu einer Rundfahrt durch den Sihlwald auf, in Begleitung des Stadtforstmeisters Paul Gugelmann. Im Gespräch, das mehr eine Fachsimpelei war, zeigte sich die Pflanzenliebhaberin sehr beeindruckt vom Zürcher Stadtwald und der Forstwirtschaft. Zum Zvieri begab man sich ins Restaurant im Wildpark Langenberg. Zehn Tage später konnten Millionen Amerikaner in Eleanor Roosevelts legendärer Kolumne «My Day» lesen: «Ich besuchte einen Forst in der Nähe von Zürich, der Sihlwald heisst und seit Menschengedenken berühmt ist für seine schönen und seltenen Bäume. Ich glaube, ich sah einen der schönsten Wälder der Schweiz . . .» Der Tannboden an der Kreuzung Sihlwaldstrasse/Spinnerweg, wo die ehemalige First Lady die majestätischen Eschen bewunderte, trägt seither inoffiziell den Namen Rooseveltplatz.

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