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Gut zu wissen

Elisabeth Fülscher (* 5. Februar 1895 in Winterthur; † 1970 in Zürich) war nicht nur eine begnadete Pädagogin, sondern von einem «feu sacré» fürs Kochen beseelt. Bild: PD

Die Grande Dame der Schweizer Küche

Von: Isabella Seemann

21. Januar 2014

Elisabeth Fülscher schrieb das Standardwerk der Schweizer Küche – kürzlich erschien die Neuauflage.

Halten Herren heute beim Online- Dating nach Gefährtinnen Ausschau, mit denen sie Pferde stehlen können, so standen einst in Annoncen von Heiratswilligen ganz andere Eigenschaften hoch im Kurs: Häuslich sollte das honette Frauenzimmer sein und den Haushalt wirtschaftlich führen können. Und so besuchten Generationen von höheren Töchtern die «Privatschule für Frauenbildung und Kochschule» an der Witikonerstrasse 53, später an der Plattenstras­se 86, um sich bei Elisabeth Fülscher in die Kunst des perfekten Haushaltens einweihen zu lassen. Denn wir wissen, dass heute wie anno dazumal die Liebe durch den Magen geht und das Essen für das seelische Wohl der Familie sorgt. Elisabeth Fülscher, die zeitlebens grossen Wert darauf legte mit Fräulein angesprochen zu werden, blieb indes unverheiratet und stand nie am heimischen Herd.

­Ihren eigenen Haushalt überliess sie einer Haushälterin, erhob sich für das Frauenstimmrecht und engagierte sich im Club der Berufs- und Geschäftsfrauen Zürich und im Club der Soroptimisten für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben. Gleichwohl war sie von einem «feu sacré» für das Kochen beseelt. Ihr Lehrmittel wurde zum Standardwerk der Schweizer Küche. Die Originalfassung erschien erstmals 1923 und stammte noch von Anna Widmer, der Gründerin der Schule; ab 1930 betreute Elisabeth Fülscher das Werk ihrer Mentorin weiter. Das «Fülscher-Kochbuch» lag in jedem Küchenregal des Landes und stand der Verbreitung der Zwingli-Bibel in Nichts nach.

                              
Susanne Vögeli und Max Rigendinger (Hg.): Das Fülscher-Kochbuch, Hier + Jetzt-Verlag.
www.elisabeth-fuelscher.ch

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