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Gut zu wissen

Widerstandskämpfer an sensibelster Stelle: Hans Bernd Gisevius arbeitete ab 1940 am deutschen Generalkonsulat in Zürich. Bild: PD

Hans Bernd Gisevius kämpfte gegen Hitler - von Zürich aus

Von: Jan Strobel

03. Juni 2014

70 Jahre D-Day: Der deutsche Widerstand nahm von Zürich aus Kontakt mit den Alliierten auf.

Als am 6. Juni 1944, dem D-Day, die Allierten in der Normandie landeten, bedeutete das den Anfang vom Ende der Hitler-Barbarei in Europa. Das Ereignis löste auch bei manchem Deutschen heimliche Erleichterung aus, wie zeitgenössische Tagebuchaufzeichnungen belegen. Auch in Zürich bedeutete dieser Tag für einen Mann einen Triumph, von dem man es vordergründig kaum erwartet hätte: Hans Bernd Gisevius, seit 1940 im deutschen Generalkonsulat in Zürich stationiert. Gisevius war an der Limmat mit nachrichtendienstlichen Tätigkeiten betraut. Doch Gisevius war alles andere als ein lupenreiner Nationalsozialist. Obwohl er bereits in Berlin unter anderem im Geheimen Staatspolizeiamt gearbeitet hatte, suchte er  schon früh den Kontakt zum Widerstand und unterwanderte somit an sensibelster Stelle das Terrorregime.

Von Zürich aus baute er schliesslich  für die Widerstandsbewegung um Claus von Stauffenberg Verbindung mit dem US-amerikanischen Nachrichtendienst Office of Strategic Services (OSS) auf, der in Bern operierte. Im Falle einer Invasion wollte Gisevius die Alliierten unterstützen, indem er ihnen strategisch geeignete Plätze für Landungen zutrug. Auch die französische Atlantikküste  stand neben Bremen oder Hamburg zur Disposition. Nach der erfolgten Invasion begab sich Gisevius nach Berlin, wo er den Ausgang des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 abwartete. Der Umsturz schlug fehl, doch Gisevius gelang es, sich dem Zugriff der Gestapo zu entziehen. Er tauchte in Berlin unter und konnte im Januar 1945 mit Hilfe des OSS mit gefälschten Papieren in die Schweiz ausreisen, die ihm Asyl gewährte.          

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