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Gut zu wissen

Fleisch war in den 60ern und 70ern auf der Festtafel ein absolutes Muss. Im Bild ein Menüvorschlag aus dem Jahr 1960. Bild: PD

Im Wandel der Zeit: Das Weihnachtsmenü

Von: Jan Strobel

23. Dezember 2013

In den 60er und 70er Jahren ging es über die Festtage richtig deftig zu und her. In den 80ern feierten dann Carpaccio und Tiramisu ihren Siegeszug.

«Zu Weihnachten wollen wir uns etwas Besonders zu essen gönnen», war jüngst in einem Ratgeber gönnerhaft zu lesen. Doch der Verfasser hob gleich im Anschluss seinen Mahnfinger: «Ökologisch korrekt» müsse es aber sein. Der Klimawandel mache schliesslich auch vor der Festtafel nicht halt. Das schlechte Gewissen lauert auch in der Küche.

So spassbefreit ging es in früheren Zeiten am Weihnachtsschmaus der Zürcher nicht zu. Das zeigt ein Blick auf die Menüvorschläge in verschiedenen Magazinen und Zeitungen während der letzten 40 Jahre. Fondue Bourguignonne und Chinoise waren schon in den 60ern der Trend schlechthin, es ging aber auch deftiger. 1967 zum Beispiel war hausgemachte Ochsenschwanzsuppe, gefolgt von einem gefüllten Truthahn mit Rosenkohl und Kartoffelstock ebenfalls angesagt. 1972 finden sich Rezepte für Wurst im Teigmantel  und «Spanischen Bauernfleischkäse». Zum Nachtisch reichten die Gastgeber wahlweise Fruchtsalat oder, als exotische Alternative, frische Ananas mit Halbgefrorenem.

In den 80ern ging es dann etwas leichter, feiner zu und her. Der geräucherte Lachs feierte seinen Siegeszug in Form von Carpaccio. Auch die Artischocke avancierte zum Gemüse schlechthin. Als Dessert servierte die Yuppie-Generation gerne Tiramisu oder, als letzter Schrei, ein Sorbet au Cassis. Das Sorbet wiederum wurde in den 90ern von der Crème brûlée abgelöst.

Als ökologisch korrektes Weihnachtsmenü empfiehlt eine deutsche Website übrigens überbackene Nudeln mit Kürbis-Zucchini-Paprika-Gemüse.    

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