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Gut zu wissen

Wenn der Migros-Wagen klingelt: Die grün-weiss-orangen Verkaufsbusse bedienten früher viele Quartiere der Stadt. Bild: PD

Lebensmittelladen auf Rädern

Von: Sacha Beuth

13. August 2019

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leserin Antica Vaccaro aus Zürich-Affoltern an den Migros-Bus.

«Ich kam in den 80er-Jahren als Kind in Kontakt mit dem Migros-Bus. Unsere Familie wohnte an der Baslerstrasse, und die nächste grössere Migros war damals diejenige am Lindenplatz. Meine Mutter besass kein Auto und schätzte es sehr, wenn sie kleinere Einkäufe im Migros-Bus gleich um die Ecke – ich glaube, es war am Rudenz­weg – erledigen konnte. Ich habe meine Mutter dann des Öfteren begleitet und erinnere mich noch, dass sich im Bus das halbe Quartier darin traf, es enorm eng und jeder Millimeter mit Artikeln gefüllt war. Trotzdem herrschte keine Hektik. Gäbe es die Migros-Wagen wieder, würde ich sie auch wieder nutzen.»

Die ersten vier Migros-Verkaufswagen wurden 1925 in Zürich in Betrieb gesetzt. Mitte der 60er-Jahre waren es schweizweit 144. Danach nahm deren Zahl ständig ab, da zugleich das Filialnetz immer stärker ausgebaut wurde. 2009 beschloss die Migros, die Verkaufswagen aus dem Ruhestand zu holen. Nach mühsamer Suche wurden eine Handvoll Fahrzeuge gefunden und wieder instand gesetzt. Sie werden seit 2010 bei ­besonderen Events oder als provisorisches Verkaufslokal während Filialumbauten eingesetzt.

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Antica Vaccaro für ihren Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie.

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