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Gut zu wissen

Kult-Roller, den man allerdings kaum noch auf Zürcher Strassen sieht: Piaggio Ciao (hier ein Exemplar mit Baujahr 1982). Bild: Wikipedia/Luca Scotellaro

Mit einem Ciao auf den Heimweg

Von: Sacha Beuth

24. September 2019

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leser Thomas Ehrenbolger (44) an die Ciao-Mofas.

«Ich lebe zwar heute im Kanton Schwyz, habe meine jungen Jahre jedoch in Schwamendingen verbracht. Wie viele andere Teenager besass mein älterer Bruder damals ein Ciao-Mofa der Marke Piaggio. Als ich 14 wurde, hat er es mir verkauft, und ich bin damit anfangs während meiner Lehre als Audio- und Videoelektroniker zum Arbeitsplatz und wieder zurück nach Hause gefahren. Doch bald darauf verboten mir meine Eltern, das Mofa zu benutzen, wohl aus Angst, dass ich das Verhalten meines Bruder kopieren und nicht immer verkehrsgesetzkonform damit herumfahren würde. Erst mit 18 durfte ich wieder aufsteigen. Ich bin dann auch ein paar Mal damit rumgefahren, bis ich es eines Nachts draussen stehen liess und mir der Motor geklaut wurde. Von da an war meine Töffli-Zeit Geschichte, und ich konzentrierte mich auf die Autoprüfung. Obwohl ich nie ein echter Töffli-Bueb war, denke ich doch gerne an diese Phase zurück.»

Die Mofas erlebten ab Anfang der 70er- bis Mitte der 90er-Jahre ihre Blütezeit in der Schweiz. Neben Piaggios Ciao erfreute sich auch das Modell Maxi von Puch bei Jugendlichen grosser Beliebtheit (und führte zu Diskussionen, welches der beiden Modelle nun das bessere sei). Doch im Laufe der Jahre verdrängten Mountain- und E-Bikes das Kult-Töffli von der Strasse. Piaggio hat inzwischen die Produktion eingestellt und lieferte 2018 die letzten 200 Ciao-Mofas in die Schweiz.

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Thomas Ehrenbolger für seinen Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie (Bitte E-Mail senden an: gewinn@tagblattzuerich.ch, Stichwort: Nostalgie).

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