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Gut zu wissen

Holstein-Schnitzel (hier mit Spätzle statt den üblichen Bratkartoffeln als Beilage). Bild: Wikipedia CC BY 2.0

Schnitzel-Klassiker aus dem Norden

Von: Sacha Beuth

19. November 2019

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leser Osvaldo Invernizzi (81) aus dem Kreis 3 an das Holstein-Schnitzel.

«Ich glaube, ich war etwa 20 Jahre alt, als ich in einem Restaurant das erste Mal ein Holstein-Schnitzel gegessen habe. Damals hatte so ziemlich jede Beiz in Zürich dieses Gericht auf der Karte, vor allem jene im Langstrassen-Quartier. Eigentlich stand ich gar nicht so darauf. Aber Ende der 50er-Jahre gab es in den Restaurants kaum etwas anderes Gescheites, denn die Gastronomen legten noch nicht so viel Wert auf ein vielfältiges Angebot wie heute. Ähnlich verbreitet war nur die Arme-Leute-Version des Holstein-Schnitzels, der gebackene Fleischkäse mit Spiegelei. Pouletgerichte waren hingegen eine Seltenheit. Wie Riz Casimir und andere gastronomische Modeerscheinungen verschwand das Holstein-Schnitzel dann irgendwann von den Menükarten. Ich war nicht traurig darüber, denn ich hatte schnell einmal genug von dieser norddeutschen Spezialität. Heute hingegen würde ich es wohl wieder einmal probieren, wenn ich es im Angebot eines Restaurants entdecken würde.»

Das Holstein-Schnitzel besteht laut Wikipedia aus einem mehlierten und in Butter gebratenen Kalbsschnitzel mit einer Garnitur aus Spiegelei, Räucherlachs, Ölsardinen, Kapern, Sardellenfilets und geröstetem Weissbrot. Der Name des Gerichts bezieht sich auf dessen Herkunft, die Region Holstein, analog zu ähnlichen Schnitzelbezeichnungen wie Wiener Schnitzel.

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Osvaldo Invernizzi für seinen Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie (bitte E-Mail senden an: gewinn@tagblattzuerich.ch, Stichwort: Nostalgie)..

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