«Golden Ei»: Monique Zeizingers Motorradhelm der Marke Cromwell. Bild: ZVG

Stylischer Kopfschutz

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leserin Monique Zeizinger (64) aus dem Seefeld-Quartier an den Cromwell-Helm.

«Das Foto zeigt eines meiner liebsten Erinnerungsstücke: einen Motorradhelm der britischen Marke Cromwell. Diese kamen nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf. Mein Exemplar kaufte ich, als ich etwa 17 Jahre alt war und noch bei meinen Eltern im Kreis 8 wohnte. Der Grund für den Kauf war mein Freund, der ein schickes Motorrad besass, auf dem ich natürlich mitfahren wollte. Wir waren in einer Clique und haben auf den Bikes halb Europa bereist. Damals war ein Cromwell-Helm so etwas wie ein Statussymbol unter den Motorradfahrern. Auch die Stadtpolizei Zürich fuhr viele Jahre damit herum. Mein Helm war ursprünglich weiss. Irgendwann habe ich ihn dann ins «coolere» schwarz umgefärbt. Als dann auch für Mofas die Helmpflicht eingeführt wurde, habe ich ihn sogar vergolden lassen. Und selbstverständlich benutze ich ihn noch heute, wenn ich mit dem Mofa in Zürich unterwegs bin. Selber eine grosse Maschine lenken wollte ich nicht, davor hatte ich zu viel Schiss. Weil ich aber gerne Wind um die Nase habe, waren bei der Auswahl meiner Freunde Motorradbesitzer klar im Vorteil.

Schade, sind die Cromwell-Helme heute passé. Sie boten vielleicht nicht die beste Sicherheit, dafür fühlte man sich mit ihnen wesentlich freier und hatte auch ein grösseres Sichtfeld als mit den Vollvisierhelmen. Vor allem aber sah man darin stylischer aus.»

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Monique Zeizinger für ihren Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie (Bitte E-Mail senden an: gewinn@tagblattzuerich.ch, Stichwort: Nostalgie).

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