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Gut zu wissen

Etwas aus dem Zeitrahmen gefallen: Velo mit Nabenschaltung und Rücktrittbremse. Bild: Wikipedia

Vorwärts mit Rücktrittbremse

Von: Sacha Beuth

03. September 2019

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leserin Rose Haechler Galle (66) an Velos mit Rücktrittbremse.

«Ich bin in Zürich geboren, zog dann nach Bern und später in die USA und wohne seit 2016 wieder in der Enge. Ein Gegenstand, der bei mir nostalgische Gefühle auslöst, ist das schwarze Derby-Rücktrittvelo meiner Mutter, ein Damenvelo mit Schutznetz am Hinterrad. Auf diesem ‹alten Engländer›, wie meine Mutter das grosse und schwere Velo nannte, habe ich als Erstklässlerin das Radfahren gelernt. Ich erinnere mich noch, wie ich damit mit meinen Mitschülern um die Wette fuhr und dann durch kräftiges Bremsen versuchte, mit dem Velo einen 360-Grad-Zirkel zu ziehen. Oft genug endeten diese Kunststückchen mit blutig aufgeschlagenen Knien. Obwohl das Velo irgendwann verschrottet wurde, hat mich fortan das Radfahren mein Leben lang begleitet.»

Bis in die 70er-Jahre waren Velos mit Rücktrittbremsen in der Schweiz weit verbreitet. Weil Kettenschaltungen jedoch nicht mit einer Rücktrittbremse kompatibel sind, verschwanden Velos mit dieser Bremsvorrichtung nach und nach aus dem Stadtbild. Heute sind sie nur noch selten, etwa an Kinderfahrrädern oder Cityvelos mit Nabenschaltung, vorzufinden.

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Rose Haechler Galle für ihren Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie.

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