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Gut zu wissen

Er prägte als Nachrichtensprecher die Geschichte des Schweizer Fernsehens mit: Der 2015 verstorbene Leon Huber bei einer Sendung 1963. Bild: Key-Archiv

Wie das Fernsehen nach Zürich kam

Von: Sacha Beuth

18. Dezember 2018

MEDIENGESCHICHTE Vor 65 Jahren erfolgte der Startschuss des Schweizer Fernsehens. Die ersten Sendungen sahen nur ein paar Hundert Zuschauer, und als Studio fungierte eine umgestaltete Tennishalle des Bellerive-Hotels.

Die ersten Schritte in die neue Technik waren zwar schon 1939 erfolgt, als anlässlich der Landi erste öffentliche Fernsehversuchsdemonstrationen durchgeführt wurden. Als eigentliche Geburtsstunde des Schweizer Fernsehens gilt jedoch der 20. Juli 1953. Um 20.31 Uhr führte der Maler Alfred Bernegger die Technik des Holzschnitts vor, dann wurde eine Bilderfolge mit poe tischem Text gezeigt, und bereits um 21.15 Uhr war der erste Fernsehabend der Schweiz auch wieder zu Ende. Viele dürften das Programm ohnehin nicht gesehen haben. Damals existierten nur etwas mehr als 900 TV-Empfangsbewilligungen.

Die Anfänge des Schweizer Fernsehens sind aber noch aus anderen Gründen bemerkenswert. Die SRG hatte damals fünf Studiostandorte für ihr Radio, wodurch die Regionen besser repräsentiert werden sollten. Diesen Aspekt wollte man ursprünglich auch mit dem neuen Bildmedium Fernsehen berücksichtigen. Doch weil eine dezentrale Organisation dafür zu teuer war, wurde nur in Zürich ein TV-Studio errichtet.

Wobei das Wort Studio eher hochgegriffen ist. Gesendet wurde nämlich anfangs aus einer umgebauten Tennishalle des Hotels Bellerive – mit lediglich drei Kameras und einem Mikrofon. Das Programm beschränkte sich auf jeweils eine Stunde an drei Abenden pro Woche.

Dies alles kann den Siegeszug des Schweizer Fernsehens jedoch nicht behindern. 1958 beträgt die Zahl der Abonnenten bereits 50 000. Es entstehen hochkarätige Nachrichtensendungen und eigene Spielshows, die sich zu Strassenfegern entwickeln – präsentiert von Personen, die heute Kultstatus geniessen wie etwa Leon Huber oder Mäni Weber. Die Kapazitäten reichen bald nicht mehr, sodass am 1. November 1965 mit dem Bau eines neuen Fernsehstudios in Seebach begonnen wird. Der Umzug an den Leutschenbach startet 1967 und dauert sechs Jahre. Von hier senden heutzutage die drei Programme SRF 1, SRF 2 und SRF Info rund um die Uhr und erreichen täglich bis zu 2,4 Millionen Zuschauer (SRF 1, 2017).

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