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Interview

"Bei mir zu Hause gefällt mir das Tessin am besten"

Von: Andy Fischer

01. Juli 2013

Benvenuto Ticino! Das Tessin ist Gastkanton am Züri-Fäscht. Ein Gespräch über die Sonnenstube mit der Miss Schweiz 2006, Christa Rigozzi (30).

Tagblatt der Stadt Zürich: Hallo Christa. Wobei störe ich Sie gerade (Anm. der Redaktion: Das Interview wurde telefonisch geführt)?

Christa Rigozzi: Ich bin mitten im Zügelstress. Wir ziehen in unser Haus, das wir in Monte Carasso gebaut ­haben, und ich stehe jetzt zwischen Möbeln und Bananenschachteln. Aber ich freue mich sehr auf unser neues Zuhause. Die Aussicht auf Bellinzona und seine drei Schlösser ist traumhaft schön.

Bellinzona. Wir Deutschschweizer lassen das Städtchen immer links liegen, wenn wir mit dem Auto Richtung Locarno oder Lugano donnern.

Rigozzi: Das ist eigentlich schade. Bellinzona ist ja immerhin die Hauptstadt des Tessins. Hat eine wunderschöne Altstadt. Und die Schlösser ­gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Ein Halt lohnt sich auf jeden Fall. Nachher ist es ja nur noch ein Katzensprung bis zu unseren Seen.

Ihr habt bei euch ja nicht nur das schönste Wetter, auch die schönsten Frauen kommen aus dem Tessin. Ich denke an Ex-Miss Schweiz Melanie Winiger, an die Skirennfahrerin Lara Gut und zuallererst natürlich an Sie.

Rigozzi: Grazie! Vielen Dank für das liebe Kompliment. Aber nein, wir Schweizer sind doch alle schöne Menschen, weil wir eine gute und positive Einstellung zum Leben haben. Und es gibt überall Schönheiten in der Schweiz. Ich fahre pro Jahr circa 70 000 Kilometer durch unser Land und kann das beurteilen.

Und die aktuelle Miss Schweiz, die ­Zürcherin Dominique Rinderknecht, gefällt Ihnen natürlich auch. Sie waren ja ihr Coach.

Rigozzi: Ich bin wirklich sehr glücklich über ihren Sieg. Dominique ist nicht nur schön, sondern auch reif und clever.

Ihre kurzen Haare gefallen aber nicht allen.

Rigozzi: Allen steht so eine Frisur nicht gut, aber Dominique sogar sehr. Und kurze Haare sind im Trend. Aber zu mir würde das nicht passen.

Von den schönsten Frauen zu den schönsten Kantonen. Dazu gehört ohne Zweifel Ihre Heimat. Wo gefällts Ihnen am besten im Tessin?

Rigozzi: Bei mir zu Hause in Monte Carasso. Hier finde ich meine Ruhe, kann abschalten, mit meinem Mann, meinen Freunden und meiner Familie zusammen sein. Wenn ich daheim bin, fühle ich mich wie in den Ferien.

Und sonst? Mal abgesehen vom trauten Heim?

Rigozzi: Ich liebe den Lago Maggiore, Locarno mit seiner Piazza Grande und den schönen Events wie Moon and Stars. Das ist der absolute Hammer. Wenn ich sonntags frei habe, fahre ich auch gerne nach Ascona an die wunderschöne Seepromenade.

Und jetzt für mich, wenn ich was Feines essen will. Ein Geheimtipp, bitte!

Rigozzi: Okay. Das Grotto Baldoria in Ascona ist einfach wunderschön. Und wenn Sie was mit einer sensationellen Aussicht wollen: die Villa Orsellina oberhalb von Locarno. Das Grand Hotel wurde vor zwei Jahren renoviert. Die Sicht auf Locarno und das Maggia-Delta, den See – einfach traumhaft.

Meine Tessiner Arbeitskollegin Clarissa hat mir verraten, dass ihr uns oft verächtlich als «zucchini» bezeichnet. Ich meine, «Kartoffelfresser» würde ich jetzt noch verstehen, aber Zucchini?

Rigozzi: Keine Ahnung, ich habe das nie gesagt. Aber den Ausdruck kenne ich schon. Aber wir empfangen die Deutschschweizer gerne bei uns.

Aber so richtig mögen tut ihr uns nicht.

Rigozzi: Nun ja. Es gibt sicher Tessiner, die sind so richtige Bünzli. Sehr, sehr konservative Menschen halt. Sie sind der Meinung, dass sie von den Deutschschweizern vernachlässigt werden. Haben einfach immer etwas zu nörgeln. Aber es ist die Minderheit hier, die so tickt. Die meisten Tessiner sind sehr aufgeschlossen, sind sich der Bedeutung des Tourismus bewusst und mögen euch.

Noch ein Wort zu Zürich und den ­Zürchern. Sie haben ja auch schon hier ­gelebt.

Rigozzi: Zürich ist eine wunderbare Stadt. Ich hatte eine Wohnung im Kreis 4. Bin aber noch heute oft in der Stadt. Habe viele Freunde hier. Zürich ist einfach cool. Die Leute arbeiten hart, sind pünktlich, gut organisiert. Das bin ich alles auch. Was mir auch ­gefällt – die Zürcher beklagen sich fast nie und sind meistens gut gelaunt und fröhlich. 

Das Tessin am Züri-Fäscht

Der Ticino-Stand ist am General-Guisan-Quai direkt am See. Der Südkanton zeigt sich dabei von seiner schönsten Seite: Mit einer Flanier- und Erholungszone soll den Besuchern Ferienstimmung vermittelt werden. www.ticino.ch

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