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Interview

Veranstalterin Stéphanie Portmann mit dem Servicepersonal des Oktoberfestes. Bild: PD

«Das Fest verbindet Generationen»

Von: Sacha Beuth

30. September 2014

Am Freitag, 10. Oktober, startet auf dem Bauschänzli das 19. Zürcher Oktoberfest. Das «Tagblatt» fragte Gastgeberin Stéphanie Portmann (29), was die hiesige Wiesn so besonders macht.

Tagblatt der Stadt Zürich: Stéphanie Portmann, das Zürcher Oktoberfest auf dem Bauschänzli wird heuer zum 19.  Mal ausgetragen. Ist schon alles für die Gaudi bereit?

Stéphanie Portmann: Nein, aber wir haben ja auch noch ein paar Tage Zeit. Wir haben gerade mit dem Zeltaufbau begonnen, demnächst folgen Schreiner-, Elektroinstallations- und Dekorationsarbeiten. Die meisten in unserem Oktoberfest-Team sind schon lange dabei und wissen genau, was wann zu tun ist, sodass wir bis zum Anstich am 10. Oktober sicher bereit sind.

Den Anstich wird Schwinger Nöldi Forrer vornehmen. Warum machen Sie das nicht selbst?

Ich habe das erste Fass schon letztes Jahr angezapft. Sozusagen als symbolischer Akt der Ablösung bzw. Übernahme der Geschäftsführung. Für die Besucher und auch für mich ist es jedoch spannender, wenn jedes Mal jemand anders den Anstich macht.

Sie sind jetzt zum zweiten Mal die Gastgeberin, nachdem Fred Tschanz, ihr Grossvater und Gründer des Festes, 2012 verstarb. Wie schwer war es, in seine Fussstapfen zu treten?

Das war wirklich nicht leicht, vor allem, da die Übergabe der Führung so abrupt erfolgte. Ich habe zwar bereits mit 17 im Bauschänzli im Service gearbeitet und war danach in unseren Betrieben in verschiedenen Funktionen tätig. Aber erst 2011 bekam ich als Geschäftsführerin des Oktoberfestes so richtig mit, was im Hintergrund alles läuft. Ich möchte das Fest im Sinne meines Grossvaters fortführen, kann in einigen Situationen aber nur mutmassen, wie er es gemacht hätte.

Vor rund 20 Jahren war das Oktoberfest auf dem Bauschänzli ein Unikat in der Region, nun gibt es gut zwei Dutzend dieser Anlässe in und um Zürich. Ist das Konzept langsam ausgereizt?

Das würde ich so nicht sagen. Heute ist zwar das Angebot, aber auch die Nachfrage grösser. Trotz Konkurrenz herrscht bei uns nach wie vor grosser Andrang, besonders abends.

Besucher suchen am Zürcher Oktoberfest typisch bayrische Wiesn-Atmosphäre. Nun finden dieses Jahr auch Jassturniere statt. Wie passt das zusammen?

Der gemeinsame Nenner ist die Geselligkeit. Sowohl Oktoberfest wie Jassen verbindet die Generationen. Zudem ist es ein Versuch, den Samstagnachmittagen im Festzelt etwas mehr Leben einzuhauchen.

Auffällig ist, dass in den letzten Jahren der Frauenanteil unter den Besuchern gestiegen ist. Wie ist das zu erklären?

Die Frauen haben einerseits gemerkt, dass man bei uns nicht zwingend Haxen essen und eine ganze Mass Bier trinken muss, sondern auch weniger deftiges Essen sowie Sekt oder Halbliterbier erhältlich sind. Andererseits gilt es heute auch für jüngere Semester als chic, in ein Dirndl zu schlüpfen.

Wie sehr sind Sie selbst der bayrischen Tradition verfallen?

Ich trete natürlich ebenfalls im Dirndl auf. Ich liebe Weisswürste. Und ich kann 12  Mass gleichzeitig servieren. Allerdings habe ich dies noch nie einen ganzen Abend lang gemacht. So oder so aber freue ich mich jedes Jahr wieder aufs Neue auf das Fest.

Zürcher Oktoberfest auf dem Bauschänzli, 10. 10. bis 8. 11. (täglich ab 11 Uhr geöffnet). Weitere Infos: www.bauschaenzli.ch

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