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Interview

"Die Eigenverantwortung bleibt völlig auf der Strecke"

Von: Janine Grünenwald

10. Oktober 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Tamara Lauber, FDP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingscafé in Zürich?

Tamara Lauber: Ich habe kein Lieblingslokal. Ein Punkt, der die Stadt so attraktiv macht ist ja, dass es hier ein so vielfältiges und attraktives Angebot an Cafés, Bars und Restaurants gibt. Ich schätze das sehr.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Lauber: Die Rücksichtslosigkeit gewisser Leute. Ich kann es zum Beispiel nicht verstehen, dass man seinen Abfall einfach liegen lässt oder dass man älteren Menschen im Tram seinen Sitzplatz nicht mehr anbietet.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Lauber: Ich würde so etwas vermutlich nicht machen. Wir bekommen unseren Körper, wie ihn die Natur geschaffen hat. Ausserdem fängt Schönheit doch auch von innen an.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Lauber: Ich mag die politische Auseinandersetzung ja grundsätzlich. Zu meinen liebsten politischen Kontrahenten gehören Grüne, SP, Grünliberale und oft auch die CVP, die dazu beitragen, dass unser Sozial- und Wohlfahrtsstaat immer mehr ausgebaut wird, dass es immer mehr Verbote und Bevormundung für den Bürger gibt. Die Eigenverantwortung bleibt da völlig auf der Strecke.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Lauber: Ich habe grundsätzlich Achtung vor Menschen, die im Leben viel erreicht haben und trotz ihres Erfolgs bescheiden und natürlich geblieben sind.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Lauber: Wenn ich traurige Filme schaue, dann weine ich eigentlich immer. Die ganz traurigen schaue ich mir schon gar nicht mehr im Kino an.

Was ist Ihnen heilig?

Lauber: Meine Familie, meine Freunde und die Berge.

Glauben Sie an Gott?

Lauber: Ja, ich glaube an Gott und an das Schicksal im Leben. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass wir unser eigenes Leben mit unseren Gedanken, unserer Einstellung und unserem Tun täglich selbst in der Hand haben.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Lauber: Nein.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Lauber: Das muss jeder für sich entscheiden.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Lauber: Da gibt es einige. Unter anderem der FDP-Gemeindepräsident Albert Leiser. Er führt den Ratsbetrieb sehr effizient und mit viel Engagement. Es wäre wünschenswert, dass sich auch andere Politiker daran ein Beispiel nehmen. Und vor allem schätze ich ihn auch als sehr angenehmen Kollegen.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Lauber: Skirennfahrerin. Mit drei Jahren habe ich meinen Eltern gesagt, dass ich mal Olympiasiegerin werde. Während meiner Jugend habe ich das Skifahren auch profimässig betrieben. Bis 23 war das mein grosser Traum.

Sie sind einen Tag lang Königin der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Lauber: Ich würde Gesetze abschaffen. Der Bürger wird - oftmals auch unter dem Deckmantel von Prävention oder Förderung - immer mehr bevormundet.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Lauber: Da gibt es vieles, was ich noch gerne machen möchte – hoffentlich auch! Das Leben ist spannend.

Was bereuen Sie?

Lauber: Ich bereue nichts im Leben und bin der Überzeugung, dass ich auch aus den Fehlern, die ich gemacht habe, etwas lernen konnte.

Welches ist Ihre Lieblingsapp?

Lauber: NZZ, Tages-Anzeiger, Blick «Ski- Alpin», Weltwoche und Gala.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Lauber: Nach Norwegen und Schweden.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Lauber: Eine Walliserplatte mit einem Glas Petite Arvine.

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