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Interview

"Die ewig linke Besserwisserei geht mir auf den Keks"

Von: Janine Grünenwald

12. Dezember 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Guido Bergmaier, SVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Zürich?

Guido Bergmaier: Das Restaurant Turm. Es ist auch Zunfthaus der Zunft zur Letzi, der ich angehöre. Man wird hier immer freundlich bedient, und das Essen schmeckt ausgezeichnet.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Bergmaier: Der rot-grüne Ideologie-Egoismus, der alles reglementiert und vorschreibt. Dazu die fahrlässige Schuldenmacherei zulasten unserer nächsten Generation. Kurz – die ewig linke Besserwisserei.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Bergmaier: Was soll ich da in meinem Alter noch ändern?

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Bergmaier: Ich war 45 Jahre lang Lehrer und habe mir angewöhnt, mit allen auszukommen. Einen Gegner habe ich keinen, jemand rechthaberischen würde ich eher links liegen lassen. Ich streite nicht gerne.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Bergmaier: Mein Vater, ein ehemaliger Olympiakunstturner, und mein Götti als wahrer, gebildeter Gentleman. Im Sport war es schon immer Radrennfahrer Eddy Merckx.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Bergmaier: Vor einigen Wochen bei einer Weinprobe unserer Höngger Familienweine.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Bergmaier: Vor einem Jahr bei der Beerdigung meines Vaters.

Was ist Ihnen heilig?

Bergmaier: Immer mich selbst zu bleiben und wenn ich etwas versprochen habe, dies auch einzuhalten.

Glauben Sie an Gott?

Bergmaier: Nein. Der Glaube fängt ja dort an, wo unser Verstand aufhört. Als ausgesprochener Realist interessieren mich menschliche Spekulationen über unbekannte Seelenleben nicht.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Bergmaier: Ich bin ein Fan von Rock ’n’ Roll und Jazz. Das reicht von Count Basie über Chuck Berry bis Eric Clapton, Polo Hofer – und Edvard Grieg.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Bergmaier: In der Schweiz nicht. Im Ausland habe ich auch schon mal etwas gegeben.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Bergmaier: Ich bin glücklich verheiratet. Den Strassenstrich und die «Vogelhäuschen » in Altstetten finde ich ohnehin schmuddelig. Aber jedem das Seine.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Bergmaier: Wenn alles stimmt, dann gibt es kein «höchstens».

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Bergmaier: Es gibt in der Geschichte ja einige tolle Zürcher. Aber ich mag keinen als den bedeutendsten anhimmeln.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Bergmaier: Zuerst war das Koch, dann Schreiner, und geworden bin ich schliesslich ein glücklicher Sportlehrer.

Sie sind einen Tag lang König der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Bergmaier: Höchstens eins, das den amtlichen Bürotätern vorschreibt, jeden Tag mindestens fünf Gesetze abzuschaffen.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Bergmaier: Nichts, sonst hätte ich das bereits erledigt.

Was bereuen Sie?

Bergmaier: Auch kaum etwas. Ich bin ein sehr zufriedener Mensch. Was ich angefangen habe, habe ich immer mit viel Ausdauer und Fleiss beendet.

Wovor fürchten Sie sich?

Bergmaier: Vor nichts. Ich habe ein gutes Gewissen und schlafe immer bestens.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Bergmaier: Huîtres gratinées, Brasato al Barolo mit Tessiner Safranrisotto und eine Crema Catalana mit einem Carajillo von Tony und Tino im Turm. Leider finde ich keinen Henker, aber meine Frau beherrscht die Zubereitung dieser Leckerbissen perfekt.

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