mobile Navigation

Interview

Sandro Lunin ist seit 2007 künstlerischer Leiter des Theater Spektakels. Bild: Christian Altorfer

"Eine grandiose kulturelle Vielfalt"

Von: Jan Strobel

16. August 2016

Hand aufs Herz: Heute mit Sandro Lunin, künstlerischer Leiter des Zürcher Theater Spektakels, das morgen startet.

Zürich ist für mich die Stadt, die es mir ermöglicht, gemeinsam mit Co-Leiterin Del­phine Lyner und Co-Leiter Veit Kälin und einem wunderbaren Team eines der schönsten Theaterfestivals Europas auf die Beine zu stellen.

Theater zeigt unserer Gesellschaft, dass
es eine grandiose kulturelle Vielfalt gibt, die in erster Linie bereichernd und nicht bedrohlich ist: Die Welt durch die Augen von Theaterschaffenden zu betrachten, eröffnet neue Perspektiven und liefert Denkanstösse.

Der wegweisendste Theatermacher der letzten Jahre ist für mich so nicht zu nennen. Doch beeindruckt mich beispielsweise der Schweizer Regisseur Milo Rau mit seinen präzisen und klugen Produktionen, die niemanden kaltlassen und für die er ganz verschiedene Formate nutzt, von der Gerichtsverhandlung über das klassische Schauspiel bis zum Doku­mentartheater.

Erfolg bedeutet für mich, wenn es gelingt, mit dem Theater Spektakel eine Plattform zu schaffen, auf der Menschen unterschiedlicher Herkunft sich begegnen und sich austauschen, und wenn das Festival auch für unbekannte Nachwuchskünstler und -künstlerinnen aus wirtschaftlich benachteiligten Regionen der Welt ein Forum ist, das ihren Mut beflügelt und ihnen Kraft und Anregung gibt für die Arbeit in ihrer Heimat.

Ich tanze am liebsten zu kongolesischem Rumba.

Wenn ich an die Schweiz denke, dann denke ich an ein sehr privilegiertes Land, das seine Offenheit und seine humanitäre Tradition in der aktuell schwierigen globalen Situation nicht aufgeben sollte.

Ich hasse Verbohrtheit, Mücken, Geiz und Sauerkraut.

An Frauen gefallen mir besonders persönliches Engagement, Humor, Grosszügigkeit und ein erfinderischer Geist.

An Männern gefallen mir besonders persönliches Engagement, Humor, Grosszügigkeit und ein erfinderischer Geist.

Am liebsten reise ich in die Metropolen des Südens, doch mit gleicher Lust erkunde ich auch gerne ein Dorf im Jura.

Freiheit bedeutet für mich etwas sehr Wertvolles. Handlungs-, Bewegungs- und Meinungsfreiheit sind unschätzbare Errungenschaften, die leider nur für einen kleinen Teil der Menschheit Geltung haben und aktuell in verschiedenen Ländern massiv unter Druck geraten.

Das Theater Spektakel beginnt morgen Donnerstag, 18. August, und dauert bis zum 4. September. Alle Infos zum Programm unter: Theaterspektakel.ch

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare