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Interview

"Es sind Treffpunkte entstanden, die ich sehr schätze"

Von: Janine Grünenwald

20. August 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Kathy Steiner, Grüne.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in ­Zürich?

Kathy Steiner: Das Café Des Amis an der Nordstrasse. Als ich vor 15 Jahren in dieses Quartier gezogen bin, gab es hier keine tolle Beiz. Mit dem Kafi Schnaps, der Nordbrücke und eben dem Café Des Amis sind Treffpunkte entstanden, die ich sehr schätze.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Steiner: Auch hier hätte ich gerne mehr kleinräumige Plätze im Quartier, wo man draussen sitzen und einander begegnen kann. Mit der Kronenwiese und dem Röschibachplatz passiert langsam etwas in diese Richtung, das freut mich.

Drei Dinge, ohne die Sie niemals das Haus verlassen . . .

Steiner: Ohne Brille, Portemonnaie und Schlüssel bin ich verloren.

Wem würden Sie gern einmal so ­richtig die Meinung sagen?

Steiner: Wenn sie noch leben würde, dann Maggie Thatcher. Sie hat so viel kaputt gemacht.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Steiner: Die rote Zora. Ich bin in einer Familie mit 1 Sohn und 6 Töchtern aufgewachsen. Es war klar, dass der Sohn an erster Stelle stand – Buben galten mehr als Mädchen. Die rote Zora war eine, der das egal war. Sie hat auch als Mädchen alle Möglichkeiten genutzt, das hat mich beeindruckt, sie war mein grosses Vorbild.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Steiner: So genau weiss ich es nicht mehr. Ich vermute, in meinen letzten Ferien.

Haben Sie schon einmal Drogen ­konsumiert?

Steiner: Lang, lang ist es her.

Wann haben Sie zum letzten Mal ­geweint?

Steiner: Beim letzten rührseligen Film. Wahrscheinlich also gestern Abend.

Glauben Sie an Gott?

Steiner: Sollte ich nach meinem Tod einmal einem Gott gegenüberstehen, dann werde ich bass erstaunt sein.

Wer ist Ihre Lieblingsmusikerin?

Steiner: Momentan gefällt mir die Musik der französischen Sängerin Zaz sehr gut.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Steiner: Mal ja, mal nein.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Steiner: Das Modell 1:12 leuchtet mir ein.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Steiner: Das soll jeder handhaben, wie er will. Die Würde beider Seiten muss aber auf jeden Fall bewahrt werden. Und Sex mit Kindern ist absolut tabu.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Steiner: Wenn ich meinen Partner zu einem sehr speziellen Anlass einlade, dann darf es schon bis zu 300 Franken kosten.

Diese Zürcherin hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Steiner: Annemarie Schwarzenbach, sie hatte ein spannendes, aber sicher auch trauriges Leben. Mit ihr hätte ich ­gerne einmal gesprochen.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Steiner: Ich war ganz brav und wäre gerne Lehrerin geworden.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Steiner: Eine Wüstenwanderung.

Welches ist Ihre Lieblingsapp?

Steiner: Ich besitze noch kein Smartphone.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Steiner: Exotische Namen wie Timbuktu oder Kappadokien haben es mir angetan. Leider ist die politische Lage in diesen Gegenden sehr schwierig, und sie laden deswegen nicht gerade zu einer Reise ein.

Wovor fürchten Sie sich?

Steiner: Vor schwerer Krankheit.

Lesen Sie Arztromane oder andere Heftromane?

Steiner: Ich muss immer etwas zu lesen haben. Hätte ich auf der einsamen Insel alle Bücher ausgelesen, dann würde ich auch auf Arztromane aus­weichen.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Steiner: Eine Paella, zubereitet von meinem Partner.

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