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Interview

"Für meine Frau ist mir nichts zu teuer"

Von: Janine Grünenwald

27. März 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Urs Egger, FDP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Zürich?

Urs Egger: Das Hornegg. Es ist eines der letzten Quartierrestaurants im Seefeld. Die Atmosphäre stimmt, und die Küche ist sehr gut.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Egger: Dass es immer mehr Vorschriften gibt und einige Leute – vor allem aus dem rot-grünen Lager – das Gefühl haben, zu wissen, was gut und richtig ist.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Egger: Nichts. Was nicht heisst, dass ich das Gefühl habe, ich gehöre zu den Schönsten.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Egger: Auf städtischer Ebene ist das Martin Waser. Auch wenn wir häufig nicht gleicher Meinung sind, ist er einer, der sauber argumentiert und durch seine jahrelange Erfahrung als Stadtrat die Verwaltung im Griff hat.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Egger: Mein Kindheitsheld war, wie für viele Buben damals, Old Shatterhand. Das Vorbild gibt es für mich nicht. Ich habe mich im Laufe meines Lebens von vielen verschiedenen Menschen inspirieren lassen.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Egger: Letzten Dezember, an meinem Geburtstagsfest.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Egger: An der Beerdigung meiner Mutter.

Was ist Ihnen heilig?

Egger: Den Sonntag mit meiner Frau zu verbringen.

Glauben Sie an Gott?

Egger: Sagen wir so: Ich glaube an höhere Mächte.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Egger: Die Rolling Stones.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Egger: Nein. Ich komme oft in diese Situation, weil ich auch in Entwicklungsländer reise. Ich finde, jeder kann auf irgendeine Art versuchen, eine Dienstleistung zu erbringen, in der Schweiz sowieso.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Egger: In den 60er- und 70er-Jahren war dieses Verständnis Teil der sexuellen Revolution. Heute ist das für mich persönlich kein Thema mehr.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Egger: Da gibt es keine Grenze. Für meine Frau ist mir nichts zu teuer.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Egger: Das ist eindeutig Alfred Escher. Er hat unsere Stadt vorangebracht. Leider gibt es heute keine vergleichbaren Visionäre mehr.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Egger: Lange wollte ich Arzt werden und mich als solcher in Entwicklungsländern engagieren.

Sie sind einen Tag lang König der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Egger: Wir haben schon so viele Gesetze, da würde ich diverse abschaffen.

Was bereuen Sie?

Egger: An grundsätzlichen Entscheidungen bereue ich eigentlich nichts, aber selbstverständlich hinterfrage ich bei vielen kleinen Situationen, ob ich auch alles richtig gemacht habe.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Egger: Skype.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Egger: Nach Australien.

Wovor fürchten Sie sich?

Egger: Da gibt es nicht viel. Man kann gewisse Entwicklungen als schwierig betrachten, aber die sind nicht lebensbedrohlich. Persönlich fürchte ich mich davor, dass im Alter mein Kopf nicht mehr funktioniert, wie er sollte, und ich meine Entscheidungen nicht mehr allein treffen kann.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Egger: Ein Cordon bleu im Hornegg.

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