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Interview

"Ich bereue, dass ich nie Nein sagen kann"

Von: Janine Grünenwald

07. November 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Daniel Meier, CVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Zürich?

Daniel Meier: Das BÜ’s an der Kuttelgasse. Ich schätze die sympathische Bedienung, das gute Essen, den exzellenten Wein – und man trifft hier auf einen speziell genialen Chef.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Meier: Der Abfall und die sinnlose Gewalt.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Meier: Gar nichts, ich liebe das Natürliche.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Meier: Von ganz links bis ganz rechts, je nach Sachgeschäft.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Meier: Gusti Bünzli.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Meier: Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann das war.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Meier: Vor kurzem an einer Beerdigung.

Was ist Ihnen heilig?

Meier: Meine Familie, mein Kaffee und die Zeitung am Morgen.

Glauben Sie an Gott?

Meier: Ja, ich bin gläubig.

Welche ist Ihre Lieblingsband?

Meier: Je nach Stimmung. Das geht von A wie Abba bis Z wie Zucchero.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Meier: Nein, aus Prinzip nicht. Wir haben einen sehr gut ausgebauten Sozialstaat, und es hat bei uns niemand nötig zu betteln.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Meier: Als Jugendlicher ist das eine Option, heute für mich nicht mehr vorstellbar.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Meier: Bei einem guten Essen und einem edlen Tropfen Wein schaue ich nicht auf den Preis.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Meier: Johann Heinrich Pestalozzi. Von meinem Bürofenster aus kann ich direkt auf sein Denkmal sehen. Ich habe ihn über die Zeit richtig lieb gewonnen. Er hat viel Gutes getan, zum Beispiel das Kinderdorf in Trogen, das er aufgebaut hat, grossartig.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Meier: Ich wollte Feuerwehrmann werden.

Sie sind einen Tag lang König der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Meier: Ich habe gerade das Buch von Jean Ziegler gelesen, und mein Gesetz würde heissen: «Genügend Essen für alle Menschen». Alle fünf Sekunden stirbt weltweit ein Kind an Hunger. Gemäss UNO könnte man zehn Milliarden Menschen ernähren, wir sind aber nur sieben. Es wäre also theoretisch genug Essen für alle da.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Meier: Das Gleitschirm-Brevet. Ich habe früher mal ein paar Flüge gemacht, hatte dann aber keine Zeit, es weiterzuverfolgen. Vielleicht schaffe ich das mal nach meinem Amt als Gemeinderat.

Was bereuen Sie?

Meier: Dass ich nie Nein sagen kann. Darum habe ich nie Zeit. Ich mache einfach zu viel.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Meier: Ich bin im Bereich Treuhand und Vermögensverwaltung tätig und habe einige Börsenapps der Firma Bloomberg.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Meier: Auf den Mond. Ich habe leider nicht viel Zeit zum Reisen und mache wenig Ferien, daher: «Wenn schon, denn schon».

Wovor fürchten Sie sich?

Meier: Vor der Steuerrechnung. Obwohl ich als Treuhänder ja weiss, wie sie in etwa aussehen wird.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Meier: Ein Menü Surprise im BÜ’s.

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