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Interview

Markus Baumann in seinem erweiterten Wohnzimmer, dem Café Plüsch.

"Ich bin ein grosser Fan von deutschem Schlager"

Von: Janine Grünenwald

15. April 2014

INDISKRETES INTERVIEW Heute mit Markus Baumann, Gemeinderat GLP. Hier erfahren Sie, bei welchem Thema er anderer Meinung ist als seine Partei und warum er Zürich am liebsten in die Höhe ­verlegen würde.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Markus Baumann: Das Plüsch im Kreis 3. Ich wohne um die Ecke und komme jeden Morgen her, um meinen Kaffee zu trinken und Zeitung zu lesen. Das Plüsch ist sozusagen mein erweitertes Wohnzimmer. Zum Essen bevorzuge ich das Pergola.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Das ist jetzt eine etwas träumerische Änderung, aber ich würde Zürich höherlegen, damit wir auch im Winter immer Sonne haben.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Ich war schon einmal in dieser Situation. Das Feuer brach im Keller aus, und das ganze Treppenhaus war voll mit Rauch. In so einem Moment denkt man nur daran, sich und die Nachbarn in Sicherheit zu bringen.

Wem würden Sie gern mal so ­richtig Ihre Meinung sagen?

Den im Finanzbereich tätigen Menschen, die trotz der grossen Krise im Jahr 2008 einfach nichts dazugelernt haben und nach wie vor weiterzocken.

Wer ist Ihr Vorbild?

Es gibt Menschen, die ich bewundere, aber Vorbilder habe ich keine. Ich möchte sein, wie ich bin, und nicht jemand anderem nacheifern.

Wann haben Sie zum letzten Mal ­einen über den Durst getrunken?

Das passiert mir jede Woche einmal. Ich trinke sehr gerne Wein, und wenn man in der Stadt wohnt und abends unterwegs noch jemanden trifft, dann hat man schnell mal ein Glas zu viel gehabt.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Da ich zu Zeiten des Platzspitzes etwa 20 Jahre alt war, wurde ich auch mit harten Drogen konfrontiert, die ich selber allerdings nie genommen habe. Kiffen habe ich aber ausprobiert und würde das auch heute wieder tun. Ich bin absolut für eine Legalisierung.

Glauben Sie an Gott?

Ich glaube an Gott im Sinne von Natur und einer positiven Energie und trage den Rosenkranz meiner Oma immer bei mir. Mit dem Bodenpersonal habe ich aber meine Mühe und bin deshalb aus der Kirche ausgetreten.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Ich liebe klassische Musik, tanze leidenschaftlich Tango, und was viele nicht wissen, ich bin ein grosser Fan von deutschem Schlager. Ich mag also ganz verschiedene Stilrichtungen.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Viel wichtiger als die Obergrenze ist mir der Mindestlohn. Ich hegte sehr viel Sympathie für die 1:12-Initiative, auch wenn meine Partei, die grünliberale, da eine andere Meinung hat.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Sehr viel. Es ist Bestandteil unserer Gesellschaft. Ein grosser Teil der Bevölkerung ist Single, und Lust und Liebe sind nicht immer zur selben Zeit am selben Ort. Ich habe ein offenes Verhältnis zu diesem Thema.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Das ist mir egal, weil ich wahnsinnig gerne gut esse. Ich bin gelernter Koch und habe darum eine hohe Affinität zu guter Küche. Das Erlebnis und der Genuss stehen für mich im Vordergrund.

Welchen Zürcher hätten Sie gerne mal persönlich getroffen?

Max Frisch. Mit seinem Roman «Stiller» hat er die Frage nach Identität schon damals sehr treffend aufgeschrieben.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Nach Russland. Von St. Petersburg nach Moskau.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Zürich-Geschnetzeltes mit Rösti, zubereitet von meiner Mutter, und dazu einen Blauburgunder.

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