mobile Navigation

Interview

"Ich bin nahe am Wasser gebaut"

30. April 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Margrit Haller, SVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Margrit Haller: Das Restaurant Turm im Niederdorf. Mein Mann ist in der Zunft zur Letzi aktiv, und der Turm ist ihr Zunftlokal. Es ist das Restaurant in der Innenstadt, wo man sich trifft, immer freundlich empfangen wird und noch dazu sehr feines Essen geniessen kann.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Haller: Dass die Ausgaben nicht das Budget überschreiten. Uns geht es so gut, da sollte es sogar möglich sein, etwas für schlechtere Zeiten zur Seite zu legen.

Drei Dinge, ohne die Sie niemals das Haus verlassen . . .

Haller: Meine Lesebrille, ohne die bin ich machtlos, meine Handtasche und das Handy.

Wem würden Sie gerne einmal so richtig die Meinung sagen?

Haller: All jenen, die Kinderpornografie ­produzieren, verbreiten und konsu­mieren.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Haller: Tarzan. Ich bin als Kind auch immer im Wald herumgerannt.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Haller: Das war so um die zwanzig. Heute kommt das nicht mehr vor. Ich geniesse gerne ein gutes Glas Wein oder einen Cognac in guter Atmosphäre.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Haller: Ausser Alkohol, nein.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Haller: Ich bin nah am Wasser gebaut und muss bei fast jedem romantischen oder dramatischen Film weinen. Das letzte Mal aber am Grab meines Vaters.

Glauben Sie an Gott?

Haller: Ja.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Haller: Al Copley, er ist Bluespianist, und ich habe eine ganz besondere Beziehung zu seiner Musik.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Haller: Nicht mehr, seit ich weiss, wie die Bettler organisiert sind, dass viele einer Bande angehören und das Geld abgeben müssen. In der Schweiz gibt es genügend andere Möglichkeiten, es muss niemand betteln.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Haller: Ich bin der Meinung, das sollte der Markt bestimmen. Natürlich bin ich auch gegen Abzockerei und den goldenen Fallschirm, aber wir brauchen nicht noch mehr Gesetze.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Haller: Für mich kommt das nicht infrage, ich bin seit 27 Jahren verheiratet.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Haller: Wichtig ist nicht, wohin wir essen gehen, sondern, dass wir essen gehen. Ob beim Sternengrill oder ins Savoy, das kommt auf den Anlass und unsere Stimmung an.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Haller: Arnold Bürkli. Er lebte von 1833 bis 1894 und war unter anderem für den Bau der Seepromenade verantwortlich. Ihm zu Ehren trägt der Bürkliplatz seinen Namen. Ich würde gerne von ihm hören, wie seine Vision eines neuen Kongresshauses am See aussieht.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Haller: Tierärztin oder Lehrerin.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Haller: Ich war noch nie in Australien, dabei ist meine Schwester dahin aus­gewandert, und ich wollte sie schon lange besuchen.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Haller: Nach Tibet.

Wovor fürchten Sie sich?

Haller: Vor der schleichenden Islamisierung.

Lesen Sie Arzt- oder andere Heft­romane?

Haller: Nein. Ich arbeite im Pflegeberuf und bin bereits täglich mit Ärzten und Krankheitsgeschichten konfrontiert.


Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Haller: Ein Stück Wengener Alpkäse und ein Glas Ostschweizer Rotwein.

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir 1 ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare