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Interview

"Ich fürchte mich höchstens vor noch mehr Grünen und Linken"

Von: Janine Grünenwald

09. Mai 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Roger Liebi, SVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihre Lieblingsbar in Zürich?

Roger Liebi: Die Goethe-Bar. Sie ist für mich praktisch gelegen, weil ich in der Nähe arbeite.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Liebi: Die ideologisch verbrämte Verkehrspolitik.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner, und warum?

Liebi: Markus Knauss von den Grünen. Unsere Auffassungen gehen zwar diametral auseinander, aber er ist ein ehrlicher und verlässlicher Politiker, mit dem man auch mal ein Bier trinken kann.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Liebi: Vorbilder habe ich grundsätzlich keine, weder im Beruf noch in der Politik oder im Sport. Bei mir steht immer die Sache im Vordergrund, man sollte seinen eigenen Weg gehen. Mein Kindheitsheld war, wie wohl für viele Buben, Winnetou.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Liebi: Das ist schon Jahre her. Namentlich zu der Zeit, als ich noch Sport getrieben habe und wir jeweils die Saisonenden gefeiert haben.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Liebi: Vor ein paar Wochen, als es unserer 18-jährigen Hauskatze so schlecht ging. Mittlerweile ist sie wieder gesund, aber es sah wirklich nicht gut aus, das ging mir sehr nahe.

Was ist Ihnen heilig?

Liebi: An erster Stelle steht natürlich – und das ist jetzt nicht nur so dahingesagt – die Familie. Zudem ist mir die Schweiz heilig und meine drei Lieben: Fussball, Skifahren und die SVP.

Glauben Sie an Gott?

Liebi: Nein. Ich glaube zwar an etwas, das über uns steht, aber Gott wird für mich für zu vieles und von zu vielen verschiedenen Religionsgruppen beansprucht.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Liebi: Nein.

Sex gegen Geld? Was halten Sie davon?

Liebi: Das ist jedem seine Sache. Ich bin aber dagegen, dass es auf der Strasse stattfindet.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es pro Person höchstens kosten?

Liebi: Meine Frau kocht selber fünfsternmässig und gerne, darum gehen wir selten auswärts, aber wenn, dann darf es schon 150 Franken kosten.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Liebi: Paul Usteri. Er hat sich Ende des 18. Jahrhunderts enorm für die Pressefreiheit, für die Volkssouveränität und eine freie Wirtschaftsordnung ausgesprochen. Das stimmt von den Grundsätzen her mit dem überein, was ich unterstütze und wovon wir in Zürich leben.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Liebi: Ich wollte Profifussballer werden. Immerhin war ich mal in der Schüler- Nati, da war der Weg eigentlich eingeschlagen, meine Eltern haben das dann aber etwas anders gesehen. Ein etwas substanziellerer Berufswunsch war Archäologe.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Liebi: Ich wollte immer mal ein Buch schreiben und nehme mir das auch weiterhin vor. Ob es etwas Historisches wird oder ein Krimi aus der Bankenwelt, weiss ich noch nicht.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Liebi: Swoodoo (Flugsuchdienst).

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Liebi: Chile und Peru würde ich sehr gerne einmal sehen.

Wovor fürchten Sie sich?

Liebi: Obschon ich begeisterter Skifahrer bin und äusserst gerne in die Berge gehe, habe ich Höhenangst. Vor Ereignissen fürchte ich mich nicht, höchstens vor noch mehr Grünen und Linken.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Liebi: Älplermagronen mit Apfelmus. Das wäre noch mal ein Rückblick auf die Schweiz.

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