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Interview

Rebekka Wyler kommt nicht nur zum Kaffeetrinken ins Volkshaus.

"Ich fürchte mich vor Ausgrenzung"

Von: Janine Grünenwald

04. März 2014

INDISKRETES INTERVIEW Heute mit Rebekka Wyler. Hier erfahren Sie, warum die SP-Gemeinderätin sich noch nicht mit Apps auskennt und welches der einzige Arztroman ist, den sie je gelesen hat.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Rebekka Wyler: Das Volkshaus. Ich bin sicher ein- bis zweimal pro Woche hier. Sei es morgens für einen Kaffee, abends für einen Apéro oder hin und wieder auch zum Essen. Zudem bin ich im Stiftungsrat und in der Betriebskommission des Volkshauses, was mich also auch geschäftlich mit dem Haus verbindet. Die vielen verschiedenen Menschen, die hier ein und aus gehen, vor allem wenn auf dem Helvetiaplatz Markttag ist, gefallen mir besonders.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Ich würde die Wohnungsnot eindämmen und für günstigen Wohnraum sorgen.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Mein Portemonnaie, den Schlüsselbund und das Handy.

Wem würden Sie gerne mal so ­richtig Ihre Meinung sagen?

Allen fremdenfeindlichen Menschen, nicht zuletzt nach der Abstimmung vom 9. Februar.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Pippi Langstrumpf und die Rote Zora.

Wann haben Sie zum letzten Mal einen über den Durst getrunken?

Letzte Woche, bei einer Nachbesprechung zum Wahlkampf.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Ja. Es gibt viele Politiker, die gegen Drogen sind, selber aber noch nie welche probiert haben. Das finde ich schwierig. Natürlich möchte ich Drogen auf keinen Fall propagieren, aber man sollte doch halbwegs wissen, wovon man redet. Und um die legalen Drogen kommt man in der Politik ja sowieso nicht herum.

Wann haben Sie zuletzt geweint?

Ich bin nah am Wasser gebaut und muss relativ häufig weinen. Kürzlich habe ich einen Artikel von Stefan Keller in «Die Zeit» gelesen. Es ging um eine Mädchenklasse aus der Ostschweiz, die 1942 mit einem Brief an die Regierung in Bern gegen die Asylpolitik der Schweiz protestierte. Dieser Bericht hat mich sehr berührt.

Glauben Sie an Gott?

Nein.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Bruce Springsteen hat mich mit seinem Konzert letztes Jahr sehr beeindruckt.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Bei einem Mindestlohn von 4000 Franken mal 12.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Das gibt es, und das muss man auch akzeptieren. Ich halte nichts davon, Prostitution zu verbieten.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Ich wollte Briefträgerin oder Kondukteurin werden. Heute arbeite ich als Archivarin.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Einen längeren Auslandaufenthalt oder gar eine Weltreise.

Welche ist Ihre Lieblings-App?

Ich habe erst seit 10 Tagen ein iPhone und kenne mich mit den Apps noch nicht so aus.

Wovor fürchten Sie sich?

Vor Ausgrenzung und Rassismus.

Lesen Sie Arztromane oder andere Heftromane?

Den einzigen Arztroman, den ich bisher gelesen habe, war der vom Verein Zürcher Hausärzte, geschrieben von Patrick Frey. Der war wirklich sehr amüsant.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Ein 3-Minuten-Ei mit Aromat.

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Leserkommentare

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