mobile Navigation

Interview

"Ich habe mich oft gefragt, warum ausgerechnet ich überlebt habe"

Von: Janine Grünenwald

17. September 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Rolf Müller, SVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Rolf Müller: Das Bocciodromo Pizzeria da Cono beim Letzigrund. Nicht nur, weil ich direkt gegenüber wohne, ich schätze auch die italienische Mentalität, es geht alles etwas gelassener zu und her als bei uns Schweizern. Zudem schmeckt mir das Essen sehr gut, und die Nähe des Lokals zum Letzigrund mit seiner Verbindung zum Sport gefällt mir. In meiner leitenden Position bei Schutz und Rettung bin ich als Einsatzkoordinator der Feuerwehr auch für das Stadion zuständig und somit oft beruflich hier tätig.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Müller: Ich wünschte mir, man hätte in Zürich mehr Respekt gegenüber den Fussgängern. Würde jeder etwas mehr Rücksicht nehmen, kämen alle Verkehrsteilnehmer problemlos an­einander vorbei.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Müller: Die Familie, wichtige Dokumente und die Nachbarn.

Wem würden Sie gern einmal so richtig die Meinung sagen?

Müller: Einzelnen Machthabern, die Menschen für ihre Macht missbrauchen.

Wer ist Ihr Vorbild, oder wer war Ihr Kindheitsheld?

Müller: Das waren und sind noch heute die Astronauten der Apollo-Mission.

Wann haben Sie das letzte Mal ­einen über den Durst getrunken?

Müller: Nach dem Fussballderby GC - FCZ. Wir waren von den Clubs zum Apéro eingeladen, und die Stimmung hat einfach gepasst.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Müller: Nein.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Müller: Als mein Vater starb. Er war mein Wegbegleiter und Vorbild.

Glauben Sie an Gott?

Müller: 1987 hatte ich einen schweren Unfall in Australien. Es gab Tote, und ich habe mich oft gefragt, warum ausgerechnet ich überlebt habe. Ich bin mir sicher, jemand hat damals entschieden, dass für mich die Zeit noch nicht gekommen war.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Müller: Robbie Williams. Er hat mich im August bei seinem Konzert im Letzigrundstadion einmal mehr beeindruckt.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Müller: In der Schweiz selten. Im Ausland kommt es durchaus vor.

Wo liegt für Sie die Obergrenze ­eines vertretbaren Jahresgehalts?

Müller: Die Mindestlöhne sollten auf eine für alle vertretbare Höhe angehoben werden. Es ist aber für die Wirtschaft wichtig, dass Spitzenkräfte entsprechend ihrer Leistung und ihrem Wissen entschädigt werden. Nur so können diese den Schweizer Unternehmen erhalten bleiben und das Know-how entsprechend gesichert werden.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Müller: Ich halte davon nichts. Aber das soll jeder selber entscheiden.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Müller: Wenn der Service, die Qualität und das Ambiente stimmen, dann darf es durchaus auch etwas mehr kosten.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Müller: Hans Waldmann. Er war Bürgermeister von Zürich. Mit ihm würde ich gerne mal über die Entwicklung der Stadt und seine Visionen sprechen.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Müller: Ein Buch geschrieben.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Müller: Berufsbedingt die SBB-App. Privat Apps, mit denen ich mich über das Tagesgeschehen informieren kann. Auch die «Tagblatt»-App nutze ich gerne.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Müller: Nach Bora Bora.

Lesen Sie Comics, wenn ja, welche?

Müller: In meiner Jugend, ja. Heute ist es eher Fachliteratur, und ich bin ein grosser Fan der Arztroman-Serie «Dr. Bruckner».

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare