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Interview

"Ich habe sehr viel weiche und auch harte Drogen konsumiert"

Von: Janine Grünenwald

03. September 2013

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in ­Zürich?

Daniel Regli: Das Restaurant Waid. Bei schönem Wetter sitze ich gern hier und schaue auf das wunderbare Alpenpanorama und meine ehemalige Heimat in der Innerschweiz.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Regli: Als Politiker würde ich nicht sondern ich versuche aktiv den Zerfall der Familien zu stoppen, den Bürokratiewahn unserer Stadtverwaltung und die Verschuldung von Staat und Gesellschaft einzudämmen.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Regli: Die liebsten Menschen, Dokumente und den USB-Stick.

Wem würden Sie gern einmal so ­richtig die Meinung sagen?

Regli: Ich bin jemand, der seine Meinung sagt.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Regli: Abraham Lincoln und Dietrich Bonhoeffer sind meine Vorbilder.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Regli: 1982 im Iran, kurz nach der Revolution. Aber sagen Sie das nicht den Ayatollahs. Damals wurden Menschen dort wegen Alkoholgenusses hingerichtet.

Haben Sie schon einmal Drogen ­konsumiert?

Regli: Ja, in den späten 70er-Jahren habe ich sehr viel weiche und auch harte Drogen konsumiert, weil ich meinte, der Rausch bedeute Lebensqualität.

Wann haben Sie zum letzten Mal ­geweint?

Regli: Ich weine oft, wenn mir verpasste Lebenschancen meiner Mitmenschen zu Herzen gehen.

Glauben Sie an Gott?

Regli: Der Glaube ist nicht das Wichtigste. Das erste Gebot der Bibel ist nicht der Glaube, glauben tun viele, es ist die Liebe zu Gott und Mitmenschen. Danach lebe ich als Christ.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Regli: Ich höre gern Harmonisches aus Barock und Klassik. Bach, Sibelius, Tschaikowsky und viele mehr. Auch Charakterstimmen wie Andrea Bocelli, Xavier Naidoo, Whitney Houston oder Tony Braxton gefallen mir sehr.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Regli: Nein. Wenn ich Zeit habe und der Betreffende das wünscht, dann kaufe ich ihm etwas zu essen.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Regli: Die gibt es nicht. Das muss der Markt regeln.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Regli: Jedes Mal, bewusst oder unbewusst, einen Verlust an Lebensqualität.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Regli: Wir sind beide beruflich stark eingespannt und kommen praktisch nie dazu. Das letzte Mal waren wir bei McDonalds, da spielt der Preis dann wirklich keine Rolle (lacht).

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Regli: Felix Manz (1498–1527), den Gründer der Zürcher Täuferbewegung, der wegen seines Glaubens von Zwinglis Gnaden in der Limmat ersäuft wurde.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Regli: Schauspieler.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Regli: Geduld und Gelassenheit gelernt, wenn es auf der Strasse oder an der Kasse nicht weitergeht.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Regli: Mein Handy stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ich kann telefonieren und den Wecker stellen.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Regli: Auf das Jungfraujoch.

Wovor fürchten Sie sich?

Regli: Vor Selbsttäuschung und Unbelehrbarkeit.

Lesen Sie Comics – wenn ja, welche?

Regli: Nein. Keine Zeit und kein Interesse.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Regli: Lamm, Kartoffelgratin, Bohnen, Brot und ein Schweizer Landwein.

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