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Interview

"Ich halte grundsätzlich nicht viel von Schönheitsoperationen"

Von: Janine Grünenwald

27. Juni 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Eva-Maria Würth, SP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Zürich?

Eva-Maria Würth: Die Wirtschaft zum Transit ist ein kürzlich eröffnetes Lokal in Altstetten. Es steht neben der temporären Wohnsiedlung für Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene, dem Strichplatz und dem günstigen Atelierraum für Kreative, dem Basislager. Neue Orte bringen auch immer das Potenzial für einen neuen, frischen Umgang.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Würth: Dass der Raum für Kreativität, Experimente und Andersartigkeit zunehmend enger wird und in verschiedenen Quartieren eine rasante Aufwertung zugunsten finanziell besser gestellter Menschen im Gange ist.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Würth: Ich halte grundsätzlich nicht viel von Schönheitsoperationen. Ausser wenn es um rekonstruktive Eingriffe geht, dann finde ich das sinnvoll und nachvollziehbar.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Würth: Das sind diejenigen, mit denen man Inhalte diskutieren und verhandeln kann.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Würth: Das sind emanzipierte Frauen und Männer, die durch ihr Denken und Handeln die Gesellschaft vorangetrieben und positive Veränderungen erwirkt haben.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Würth: Bei Liebeskummer.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Würth: Bei tragischen und herzerwärmenden Filmen im Kino.

Was ist Ihnen heilig?

Würth: Demokratie, damit verbunden die freie Meinungsäusserung und die Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben.

Glauben Sie an Gott?

Würth: Nein. Aber an die Gefahr von fundamentalistischer Religiosität.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Würth: Grundsätzlich habe ich sehr gerne Schweizer Bands. Im Moment gefällt mir La Gale mit ihrem Female Lebanese Rap aus Lausanne sehr gut.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Würth: Wenn sich zeigt, dass jemand wirklich in Not ist, dann bezahle ich zum Beispiel etwas zu essen.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Würth: Nicht viel.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Würth: Am liebsten gehe ich auf den Markt, kaufe frische Lebensmittel ein und koche zu Hause.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Würth: Wenn man in die nähere Vergangenheit zurückschaut, sind das diejenigen, die sich in den Unruhen der 80erJahre die kulturellen Freiräume in Zürich erkämpft haben.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Würth: Skirennfahrerin.

Sie sind einen Tag lang Königin. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Würth: Dass Gewinne, die durch spekulative Tätigkeiten erzielt werden, der Allgemeinheit zugutekommen.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Würth: Nach China. Und zwar, um einen Kunstfälschungstransport per Frachtschiff von China bis nach Basel zu begleiten.

Wovor fürchten Sie sich?

Würth: Vor dem Glauben in die Marktförmigkeit des Geldes.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Würth: Käsebrot.

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