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Interview

"Ich hatte es noch nie nötig, für Sex zu bezahlen"

Von: Janine Grünenwald

14. März 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Markus Knauss, Grüne.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingsort in Zürich?

Markus Knauss: Das Kafi Dihei beim Idaplatz. Ich bin gerne hier, es ist ein sehr schönes Café mit angenehmen Gästen. Hier treffe ich immer viele Leute, die ich kenne.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Knauss: Rücksichtslose Autofahrer.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Knauss: Das ist natürlich Mauro Tuena, der Fraktionschef der SVP, weil wir uns in der Verkehrspolitik so schön uneinig sind. Trotzdem haben wir als Verkehrskommission vom Gemeinderat den Auftrag bekommen, einen Veloweg über die Hardbrücke zu planen. Am Ende wird er vehement dagegen sein, und ich werde alles dafür tun, dass wir diesen Veloweg bekommen.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Knauss: Ich fand immer die Helden toll, die sich für Gerechtigkeit eingesetzt haben. Robin Hood war beispielsweise so ein Held.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Knauss: Das war beim Fussballmatch FCZ gegen Thun.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Knauss: Zur Belustigung meiner Familie weine ich bei kitschigen Filmen sehr oft.

Was ist Ihnen heilig?

Knauss: Heilig ist als Begriff etwas übertrieben, aber ich brauche viel Schlaf, und wenn ich während meiner Einschlafphase gestört werde, dann ist es vorbei mit Schlafen, was ich nicht sehr schätze.

Glauben Sie an Gott?

Knauss: Meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass ich ein tiefes Vertrauen in eine Art göttliches Wesen haben darf.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Knauss: Regelmässig, aber nur wenn er nicht aufdringlich ist.

Sex gegen Geld. Was halten Sie davon?

Knauss: Davon halte ich gar nichts. Ich hatte es auch noch nie nötig, für Sex zu bezahlen.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es pro Person höchstens kosten?

Knauss: Ich suche mir zuerst das richtige Lokal aus, eins, das gute Küche und Qualität anbietet, ist das gegeben, dann spielt das Geld nicht so eine grosse Rolle, auch weil wir nur selten auswärts essen.

Wie hoch sind Ihre monatlichen Fixkosten?

Knauss: Wir haben eine Familie mit zwei Kindern, beide studieren, folglich ist der Anteil an den Fixkosten sehr hoch. Wir kommen immer über die Runden, aber Ende Monat ist meist kein Geld mehr auf dem Konto.

Was haben Sie bis heute noch nicht gemacht?

Knauss: Ich wandere sehr gerne und möchte unbedingt einmal auf den Glärnisch.

Was bereuen Sie?

Knauss: Dass ich nicht mehr Zeit habe, um zu Hause auf dem Sofa zu liegen und mit unseren beiden Katzen zu «knuddeln ».

Wovor fürchten Sie sich?

Knauss: In Zürich leben wir in einer Wohlfühloase, aber global gesehen nehmen die ökologischen Krisen zu. Dies wird weltweit zu gewaltigen Verteilkämpfen führen. Ich mache grüne Politik, weil ich diese verheerenden Auswirkungen möglichst gering halten will.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Knauss: In der Schweiz muss ja glücklicherweise niemand Angst haben, dass er gehängt wird, und ich wünschte mir, dass das auch weltweit der Fall wäre. Meine letzte Mahlzeit müsste aber meine Frau kochen. Sie ist eine sensationelle Köchin!

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