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Interview

"Ich liebe die Vielfalt"

Von: Janine Grünenwald

22. Oktober 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Hans-Urs von Matt, SP

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Hans-Urs von Matt: Ich liebe die Vielfalt und darum habe ich nicht nur ein Lieblingslokal. Speziell gerne bin ich aber im Restaurant Vereinigung (ex Bar Sol) und in der Osteria Büscion im Stadtkreis 3, wo ich lange gewohnt habe.

Was würden Sie in Zürich ändern?

von Matt: Das gedankenlose Wegwerfen von Abfall, das Spucken auf den Boden und das Hochlagern der Schuhe auf den Sitzen in Tram und Bus gehen mir mächtig auf die Nerven. Diesen Mangel an Anstand gegenüber den Mitmenschen würde ich gern ändern, wenn ich könnte.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

von Matt: Die Lieblingsschuhe meiner Frau, meine Lieblings-CDs sowie unsere Ausweise und Bankkarten, weil es so mühsam ist, diese Sachen wiederzubeschaffen.

Wem würden Sie gern einmal so richtig die Meinung sagen?

von Matt: All den Anstandslosen, welche ich bei der 2. Frage erwähnt habe.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

von Matt: Als Kind hatte ich rote Haare, und darum waren meine Kindheits­heldinnen die rote Zora und Pippi Langstrumpf. Und auch der Knabe mit den lockigen roten Haaren auf der Kellogg’s-Cornflakes-Verpackung.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

von Matt: Am 23. Dezember 2012 – da hatte ich Geburtstag. Ich durfte die Gäste einladen und meine Frau hat uns hervorragend bekocht.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

von Matt: Wenn damit verbotene Substanzen gemeint sind, dann lautet die Antwort: nein.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

von Matt: Am 21. August 2012 an der Trauerfeier für die verstorbene Fraktionskollegin Marlène Butz.

Glauben Sie an Gott?

von Matt: Nein. Aber ich bin der mir unbekannten Ursache von meinem Leben dankbar für die Reichtümer, die ich schon erleben durfte und hoffentlich noch erleben darf.

Welche ist Ihre Lieblingsband?

von Matt: Wie bei Frage 1 gilt auch hier: Ich liebe die Vielfalt. Ich höre sehr gern Jazz und Klassik aber auch Blues-, Folk-, World- und Rockmusik. So ziemlich alles ausser deutschen Schlager! Aktuell höre ich sehr gern die Ritual Groove Music von Nik Bärtsch’s Ronin und den Swingjazz von Fere Scheideggers Hot Strings.

Geben Sie einem Bettler Geld?

von Matt: Ja, oft – warum auch nicht? Vor allem wenn ich eine gute Antwort auf meine Frage «Warum soll ich gerade Ihnen Geld schenken?» erhalte.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

von Matt: Das ist ganz einfach zu berechnen. Die Formel lautet: Mindestlohn 4000 Franken × 12 (gemäss 1:12 Initiative) × 13 (Monatslöhne) = 624 000 Franken.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

von Matt: Wenig, und wenn damit Prostitution gemeint ist, noch weniger.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

von Matt: So plus/minus 200 Franken. Dafür gibt es auch in all meinen Lieblingslokalen ein sehr gutes Essen mit einem guten Tropfen Wein.

Diese Zürcherin hätte ich gern mal persönlich getroffen . . .

von Matt: Mit Regula Keller, der Schwester von Gottfried Keller hätte ich gern mal ein Glas Weisswein in der Öpfelchammer getrunken. Und sie gefragt, warum sie ihren mittellosen, trink- und rauffreudigen Bruder während sechs Jahren unterstützt hat und in dieser Zeit mehrere Heiratsanträge ausgeschlagen hat.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

von Matt: Ein Buch geschrieben – aber das machen ja andere aus meiner weitverzweigten Verwandtschaft.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

von Matt: Eine Reise um die Welt mit je einem Besuch bei den Eisbären und den Pinguinen. Sehr interessante Tiere – beide haben je eine eigene Strategie, um in eisiger Kälte zu überleben.

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