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Interview

"Ich mache nicht die Faust im Sack"

Von: Janine Grünenwald

24. September 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Guido Hüni, GLP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Guido Hüni: Das Xenix. Ich verbinde viele schöne Erlebnisse mit diesem Platz, und vor allem im Sommer bin ich sehr gerne hier.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Hüni: Ich würde mehr Velowege, Begegnungsorte – wie hier der Platz beim Xenix – und Grünanlagen schaffen. Auch eine Gebühr für die Benutzung der Strassen in der Innenstadt würde ich einführen, den Mittelstand stärken und schauen, dass Zürich wirtschaftlich noch etwas mehr auf Touren kommt.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Hüni: Meine Familie, Fotoalben und eigene literarische Versuche.

Wem würden Sie gern einmal so richtig die Meinung sagen?

Hüni: Momentan niemandem. Wenn immer es möglich ist, dann sage ich meine Meinung und mache nicht die Faust im Sack.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Hüni: Mein Kindheitsheld war Batman.

Wann haben Sie das letzte Mal ­einen über den Durst getrunken?

Hüni: Am Züri-Fäscht.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Hüni: In jungen Jahren habe ich vereinzelt Cannabis konsumiert, und heute trinke ich noch ab und zu ein Bier.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Hüni: So richtig geweint habe ich schon sehr lange nicht mehr. Es gibt aber immer mal wieder Situationen, die mir die Tränen in die Augen treiben. Beispielsweise vor kurzem die Geschichte des syrischen Vaters, der sein tot geglaubtes Kind in die Arme schliessen konnte.

Glauben Sie an Gott?

Hüni: Ich bezeichne mich als Agnostiker.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Hüni: Ich höre sehr gerne Musik, habe aber keine grosse CD- oder MP3-Sammlung. Über die ganzen Jahre als mein Favorit gehalten hat sich Pearl Jam.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Hüni: Das kommt auf die Situation an. Aber Bettlerbanden unterstütze ich nicht.

Wo liegt für Sie die Obergrenze ­eines vertretbaren Jahresgehalts?

Hüni: Wenn es Privataktionäre betrifft, ist das grundsätzlich deren Sache. Geht es allerdings um Steuergelder, dann ist meiner Meinung nach mehr als eine Million nicht mehr vertretbar.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Hüni: Ich glaube, bei Sex ist immer eine Art von Liebe mit dabei. Manchmal ist diese einfach sehr kurzlebig.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Hüni: Wir haben, so glaube ich, noch nie mehr als 100 bis 150 Franken pro Person bezahlt. Wenn wir mal zum Auswärtsessen kommen, dann gehen wir sowieso am liebsten eine Pizza essen.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Hüni: Alfred Escher. Er war ein Visionär, eine Person, die es heute mangels Gestaltungsmöglichkeiten so gar nicht mehr geben kann.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Hüni: Astronom und Astronaut.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Hüni: Die Eigernordwand bestiegen.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Hüni: Peak Finder. Egal, wo man ist, zeigt einem diese App die umliegenden Panoramen inklusive der Namen der einzelnen Berge an.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Hüni: Burma würde mich reizen.

Wovor fürchten Sie sich?

Hüni: Vor dem Verlust meiner Familie und einer Krankheit wie Alzheimer oder Demenz.

Lesen Sie Comics, wenn ja, welche?

Hüni: Als Kind, ja. Heute weniger. Ich habe aber noch ein paar Bände von Gary Larson im Regal stehen, die gefallen mir noch immer.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Hüni: Coupe Dänemark mit Vermi­celle-Schokoladencreme und viel Rahm.

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