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Interview

"Ich stehe zu meiner prägnanten Nase"

Von: Janine Grünenwald

16. April 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Andreas Edelmann, SP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in ­Zürich?

Andreas Edelmann: Das Piazza. Ich habe früher hier am Idaplatz gewohnt und komme immer wieder gerne her. Das Piazza ist ein unkomplizierter Ort, sei es, um einen Kaffee zu trinken oder etwas zu essen. Das Lokal gehört mittlerweile einfach zum Idaplatz.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Edelmann: Die Intoleranz und Aggressivität. Ich finde, die Leute sind rücksichtsloser geworden, das ärgert mich oft.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und ­warum?

Edelmann: Ich habe eine prägnante Nase und stehe dazu. Ich käme nicht auf die Idee, etwas zu ändern.

Wer ist Ihr liebster politischer ­Gegner und warum?

Edelmann: Im Gemeinderat ist das zum Beispiel Mauro Tuena (SVP). Er ist praktisch immer anderer Meinung als ich, aber oft schlagfertig und auch amüsant in seiner Argumentation.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Edelmann: Nelson Mandela. Er hat mich politisch und menschlich sehr beeindruckt. Seine Grösse, nach 27-jähriger Gefangenschaft zu vergeben und als Präsident Südafrikas ein Land aufzubauen, hat mir als ­Jugendlicher imponiert.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Edelmann: Kürzlich, an einem Konzert von Ernst. Ein Freund von mir ist ­Sänger dieser Band.

Wann haben Sie zum letzten Mal ­geweint?

Edelmann: Das weiss ich nicht mehr.

Was ist Ihnen heilig?

Edelmann: Meine Familie, Ehrlichkeit, Fairness und Menschenfreundlichkeit.

Glauben Sie an Gott?

Edelmann: Nein. Die Natur ist für mich etwas Heiliges, das hat aber nichts mit Religion zu tun.

Welcher ist Ihr Lieblingsmusiker?

Edelmann: Das ist und bleibt Bruce Spring­steen. Und an zweiter Stelle Bob Dylan.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Edelmann: Nein. Wenn jemand Musik macht, gebe ich gerne etwas, aber wenn jemand nur bettelt, dann unterstütze ich das nicht.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Edelmann: Ich bin glücklich verheiratet, für mich ist das kein Thema.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Edelmann: Ich schaue nicht auf den Preis.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Edelmann: Ich wollte auf dem Bau arbeiten, das war relativ früh klar. Indirekt habe ich das dann auch gemacht. Ich habe Hochbauzeichner gelernt und schon während der Lehre und auch danach viel auf dem Bau gearbeitet.

Sie sind einen Tag lang König der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Edelmann: Ich würde wieder einen autofreien Sonntag einführen.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Edelmann:Ich habe eigentlich immer gemacht, was ich machen wollte.

Was bereuen Sie?

Edelmann: Entsprechend habe ich auch nicht viel zu bereuen.

Welche ist Ihre Lieblingsapp?

Edelmann: Ich bin noch nicht im App-Zeitalter angekommen. Ich besitze noch immer ein Handy, kein Smartphone.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Edelmann: Ich war schon an vielen Orten auf dieser Welt. Was ich gerne irgendwann machen würde, wäre, von hier aus über Land nach Marokko und Westafrika zu reisen.

Wovor fürchten Sie sich?

Edelmann: Vor Gewalt.

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