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Interview

"Ich verlasse die Komfortzone"

Von: Ginger Hebel

08. September 2017

Bo Katzman hat sein neues Album «The Truth» veröffentlicht und feiert am 23. September Plattentaufe im Zürcher Club Escherwyss. Mit seiner Band Cat Pack springt er wieder auf die Pop-Rock-Schiene auf.

Wenn man Bo Katzman hört, denkt man automatisch an Gospel. Damit ist jetzt Schluss. Mit Ihrer Band wollen Sie als Pop/Rockmusiker neu durchstarten. Das klingt wie ein Schritt zurück zu den Anfängen?

Bo Katzman: Ganz und gar nicht, mein Weg führt nicht zurück, sondern vorwärts. Meine Wurzeln liegen zwar in der Popmusik, aber Gospel ist genau genommen der Grossvater des Pop/Rock, ohne ihn gäbe es dieses Genre nicht. Ich habe mir als Musiker immer die Freiheit genommen, verschiedene Stile zu bedienen. Ich habe klassische Musik studiert, später war ich auch als Jazz-Musiker unterwegs. Musik kennt für mich keine Grenzen.

Mit Ihrem Gospel-Chor tourten Sie 25 Jahre lang erfolgreich durch die Schweiz. Warum hört man auf, wenn es gut läuft?

Mit unserem Chor-Projekt holten wir die Gospel-Konzerte von den Kirchen auf die grossen Bühnen, das war einfach einmalig. Ich habe diese Zeit sehr genossen, doch es schlich sich nach so vielen Jahren eine Routine ein, aus der ich ausbrechen wollte. Ich sehnte mich danach, wieder in Clubs zu spielen, wo man das Publikum sieht und auch spürt. Im Scheinwerferlicht der grossen Bühnen ist man sehr distanziert zu den Menschen im Saal. Ich bin mir bewusst, dass ich nun meine Komfortzone verlasse und habe selber Respekt vor diesem grossen Schritt, aber ich freue mich darauf.

Welches war Ihr grösster Erfolgsmoment?

Das war ganz sicher der Auftritt anfangs der Neunzigerjahre bei der Sendung «Wetten, dass...». Ich war damals der erste Schweizer Künstler, der in diesem Format auftrat. Wir hatten 20 Millionen Zuschauer, und ich spüre heute noch die Aufregung, wenn ich daran denke.

Sie machen auch eine kleine Konzert-Tournee mit Ihrer Tochter Ronja. Was bedeuten Ihnen diese Duette?

Diese Vater-Tochter-Auftritte sind etwas sehr Besonderes. Ich bewundere Ronja, denn sie schafft es, dass die Leute während eines Songs applaudieren. Bei mir passiert das immer erst am Schluss.

Sie haben eine Musikschule in Basel und unterrichten. Was macht einen guten Sänger aus?

Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Menschen gute Stimmen haben. Doch das alleine reicht meiner Meinung nach nicht. Ein Sänger sollte etwas erlebt haben, damit er ein Lied davon singen kann. Dann wirkt er glaubwürdig und kann mit seinen Songs eine Botschaft transportieren.

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt» verlost 2 x 2 Gästeliste-Plätze für die Plattentaufe von Bo Katzman am 23. September im Club Escherwyss, Hardstrasse 305. Senden Sie uns eine E-Mail mit Name, Adresse, Telefonnummer und Betreff Katzman an: gewinn@tagblattzuerich.ch

 

 

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