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Interview

Bild: Tobias Stahel

«Ich verstehe keine Witze»

Von: Janine Grünenwald

27. Oktober 2014

INDISKRETES INTERVIEW Heute mit Meta Hiltebrand. Hier erfahren Sie, in welchem Stadtkreis sie sich zu Hause fühlt und was sie zum Thema Fussball sagt.

Tagblatt der Stadt Zürich: Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?

Meta Hiltebrand: Am schönsten ist Zürich im Kreis 4. Hier haben Menschen wie ich Platz. Ein «schöner» Kreis, wie beispielsweise der Kreis 1, ist natürlich nicht hässlich, aber da würde ich mich unwohl fühlen.

GC oder FCZ?

Keiner von beiden. Ich finde Fussball das Letzte.

Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?

Am wenigsten gerne am Bauch, weil ich dort eine grosse Narbe habe, die mich selber stört. Am liebsten tue ich Händchen halten und werde umarmt. Ganz klassisch.

Wie gelingt für Sie ein Date hundertprozentig? Was wäre ein No-go?

Es gibt kein hundertprozentig gelungenes Date, das wäre langweilig. Es gibt auch kein No–Go, weil dann wäre es vorprogrammiert.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?

An Gott glaube ich nicht. Dann schon eher, dass es den Teufel gibt.

Was war Ihr grösster Fehlkauf, was der beste Kauf überhaupt?

Mein grösster Fehlkauf waren ein paar wahnsinnig teure Schuhe. Sie sind wunderschön, aber passen überhaupt nicht. Mein bester Kauf ist kein Kauf sondern eine Errungenschaft: Mein Freund Tobi. Da musste ich kämpfen. Aber es hat sich so sehr gelohnt!

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?

Wieder eine eigene Fernsehsendung zu machen, meine Restaurants fest im Griff zu haben und ein Kind – Das alles unter einen Hut zu bekommen wäre mein grösster Traum. Grösster Albtraum wäre, meinen Geschmackssinn und das Talent für meine Leidenschaft, das Kochen, zu verlieren.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich allein Entscheidungen zu treffen, was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?

Einführen würde ich, dass junge Unternehmer besser unterstützt werden, dass der Staat ihnen dankt, dass sie Arbeitsplätze geschaffen haben, statt ihnen die Pistole auf die Brust zu setzen und für alles irgendwelche Unterlagen zu verlangen. Des Weiteren würde ich lohnabhängige Wohnungsmieten einführen. Und ich finde, drei Monate Mutterschaftsurlaub sind, in Anbetracht der doch sehr spärlich vorhandenen, guten Krippenplätze, einfach zu kurz. Aber – ganz wichtig – ich liebe Zürich über alles und möchte hiermit der Stadt auch ein Kompliment machen und dafür danken, wie ordentlich und sauber hier alles ist.

Was bringt sie zum Lachen, was zum Weinen?

Ich habe wenig Humor. Witze verstehe ich nicht. Und wenn man mich in eine Comedy-Show setzt, hatte ich zwar einen schönen Abend, aber ich fand es nicht lustig und ganz sicher habe ich nicht laut gelacht. Lachen tue ich dann, wenn jemand persönlich ist. Zum Weinen bringen können mich Menschen, die mir nahe stehen. Ansonsten bin ich eine ziemlich harte Nuss.

Bei welcher TV-Sendung schalten Sie sofort ein, bei welcher müssen Sie einfach abschalten?

Abschalten muss ich bei Sendungen, die nicht professionell gemacht sind. Einzige Ausnahme sind Kochsendungen. Die schaue ich alle, egal wie doof sie sind. Kochen interessiert mich einfach immer.

Zur Person:
Meta Hiltebrand wurde 1983 geboren. Sie ist Gastrounternehmerin, Kochbuchautorin und ehemalige Fernsehköchin. 2011 eröffnete sie ihr Lokal «Meta’s Kutscherhalle» im Kreis 4. 2013 übernahm sie zudem das Restaurant «Le Chef» des 2012 verstorbenen Gastrounternehmers Fred Tschanz.
www.restaurant-lechef.ch

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